RB Leipzig geht im Old Trafford gegen Man United unter
Das erste Auswärtsspiel in der Königsklasse bei Man United ging für das Team von Julian Nagelsmann total daneben. Der Champions-League-Halbfinalist musste bei den Red Devils seine erste Pflichtspiel-Niederlage dieser Saison hinnehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch RB Leipzig hat die fast zwei Jahrzehnte anhaltende Dominanz von Manchester United im Old Trafford gegen deutsche Teams nicht stoppen können.
Das Team von Trainer Julian Nagelsmann ging am Mittwochabend beim englischen Rekordmeister mit 0:5 (0:1) unter und musste mit der ersten Pflichtspiel-Niederlage der Saison auch die Tabellenführung in der Gruppe H der Königsklasse abgeben. RB ist nach dem Auftaktsieg gegen Basaksehir nun punktgleich mit Paris Saint-Germain. Die Franzosen gewannen zuvor 2:0 in Istanbul. Der letzte deutsche Sieg in der altehrwürdigen Spielstätte in Manchester gelang dem FC Bayern München 2000/2001 (1:0).
«Es ist schwer Worte zu finden, wenn du 0:5 verloren hast», sagte Emil Forsberg, der nach der höchsten Auswärtsniederlage in der Königsklasse gleich in die Analyse überging: «Wir sind gut reingekommen ins Spiel, das Spiel mit dem Ball war erste Halbzeit gut, doch im letzten Drittel müssen wir bessere Lösungen finden. Wir haben auch ihre Verteidigung in der Box zu wenig unter Druck gesetzt.»
Anders die Devils. Mason Greenwood (21. Minute), mit 19 Jahren der jüngste Spieler auf dem Platz, schoss die Red Devils vor der Geisterkulisse im Old Trafford in Führung, ehe Rashford mit einem Dreierpack (73./78./90.+2) und Anthony Martial per Foulelfmeter (87.) den ersten Heimsieg in dieser Saison perfekt machten. Zuvor gab es es in der Premiere League ein 1:3 gegen Crystal Palace, ein krachendes 1:6-Debakel gegen Tottenham Hotspur und ein 0:0 gegen den FC Chelsea.
Nagelsmann, der an der Seitenlinie mit einem grau karierten Sakko auffiel, liess die zuletzt leicht angeschlagenen Marcel Sabitzer und Tyler Adams zunächst auf der Bank. In der Dreierkette der Innenverteidigung bekam der Franzose Ibrahima Konaté den Vorzug vor Willi Orban. Man-United-Coach Ole Gunnar Solskjaer überraschte mit Paul Pogba auf der linken Seite und mit Donny van de Beek im Mittelfeld und verzichtete überraschend auf Rashford in der Startelf. Dafür setzte er auf Greenwood, was sich sofort auszahlte.
Der Stürmer lief nach einem Pogba-Pass in abseitsverdächtiger Position halblinks kurz Dayot Upamecano davon und schob an RB-Keeper Peter Gulacsi vorbei zur Führung ein (21.). Trotz Gegencheck der Video-Referees wurde der Treffer nicht zurückgenommen. Für die Sachsen war es ein Wachrüttler: Erst testete Christopher Nkunku (21.) United-Keeper David de Gea, dann blieb Kevin Kampl (24.) mit seinem Schuss in der Abwehr hängen. RB bemühte sich, konnte spielerisch aber gegen laufbereite Gastgeber wenig Akzente setzen.
Nach dem Wechsel erhöhte RB das Tempo, spielte die Bälle direkter und hatte somit mehr Freiräume in Umschaltsituationen. Meistens war jedoch an der Strafraumgrenze Endstation. Man United blieb in den Zweikämpfen enorm präsent und spielte in der Offensive genauer. Nach gut einer Stunde brachte Nagelsmann erst Kapitän Sabitzer, dann den Norweger Alexander Soerloth - Solskjaer parallel Rashford.
Den Ausgleich für RB verhinderte in der 65. Minute de Gea mit einer Glanzparade nach einem Kopfball von Konaté aus Nahdistanz. Auf der Gegenseite stand Gulacsi (71.) nach einer Standardsituation gegen den hereinspringenden Anthony Martial goldrichtig. Danach startete die Show des eingewechselten Rashford, der gleich dreimal eiskalt verwandelte. «Wir haben eine grosse Team-Performance gezeigt. Wir haben uns auch ohne Ball sehr gut bewegt, alle Jungs von der Bank waren heute sofort da», sagte der Dreifach-Torschütze.