Rugby WM: So stehen die Chancen für England und Südafrika im Final
Das Wichtigste in Kürze
- Morgen Samstag machen England und Südafrika den WM-Titel im Rugby unter sich aus.
- Die Engländer sind nach dem fulminanten Halbfinal-Sieg gegen Neuseeland zu favorisieren.
- Südafrika könnte mit dem dritten Titel zu Rekord-Weltmeister Neuseeland aufschliessen.
Morgen Samstag um 10 Uhr Schweizer Zeit wird im japanischen Yokohama der Rugby-Weltmeister ermittelt. England trifft im Final auf Südafrika. Es ist gleichzeitig die Neuauflage des Endspiels von 2007. Damals setzte sich Südafrika mit 15:6 durch.
England in der Favoritenrolle
Heuer sind die Vorzeichen jedoch etwas anders. Denn: England geht als Favorit in die Partie. In Japan legte der Weltranglisten-Erste bisher überzeugende Auftritte an den Tag. Und spielt England wie zuletzt im Halbfinal gegen Neuseeland, dürften sie nur schwer zu schlagen sein.
Können die Engländer dem fulminanten Auftritt gegen Neuseeland aber wiederholen? Oder war der nicht alltägliche Sieg gegen die «All Blacks» bereits die Spitze des Eisbergs?
Klar ist jedenfalls: England verfügt mit Owen Farrell oder Tom Ford über die besseren Einzelspieler. Dazu spielen sie deutlich kreativer und haben ein grösseres taktisches Repertoire als Südafrika.
Auf dem Weg zum zweiten WM-Titel nach 2003 meint Englands Trainer Eddie Jones: «Südafrika ist ein schwerer Gegner und wir werden wirklich hart kämpfen müssen. Wir wollen am Samstag ohne Angst spielen – gehen da einfach raus und spielen das Spiel.»
Rugby mehr als nur ein Sport in Südafrika
Verstecken muss sich Südafrika aber definitiv nicht. Die «Springboks» haben 2019 nur ein einziges Spiel verloren. Und verfügen über ein Team mit dynamischen und körperlich sehr starken Spielern.
Dazu kommt: In Südafrika hat Rugby eine unheimlich grosse Bedeutung. Die Spieler sind sich dessen bewusst und werden sich zerreissen.
Die Auftritte in der K.o.-Phase gegen Japan und Wales waren sehr konservativ. Um den Engländern Paroli zu bieten, müssen François de Klerk, François Steyn und Co. deutlich aggressiver und mit mehr Kreativität auftreten.
Die Ausgangslage für das Team von Trainer Rassie Erasmus ist verlockend: Gewinnen die Südafrikaner, wäre es der dritte WM-Titel nach 1995 und 2007. Dies gelang bisher nur den «All Blacks» aus Neuseeland.
Dazu hat Rugby nicht nur sportlich eine grosse Bedeutung, sondern auch politisch. Ein WM-Titel könnte das ramponierte Ansehen des Landes im Ausland wieder etwas aufpolieren. Und zu Hause für positivere Stimmung sorgen.