Ukraine-Fechterinnen dürfen Anti-Kriegs-Plakat nicht zeigen
Ukrainische Fechterinnen wollten am Wochenende an der WM in China ein Zeichen gegen den Krieg setzen. Sie wurden jedoch von Offiziellen daran gehindert.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Fecht-WM in China wollten die Ukrainerinnen ein Zeichen gegen den Krieg setzen.
- Das Ziel: Ein grosses Anti-Kriegs-Plakat mit verstorbenen Athleten ausrollen.
- Chinas Offizielle hinderten die Athletinnen aber an ihrem Vorhaben.
Am vergangenen Wochenende fand in der chinesischen Stadt Nanjing ein grosser Fecht-Wettbewerb mit der Welt-Elite statt. Die ukrainischen Fechterinnen wollten dabei ein Zeichen gegen den Ukraine-Krieg setzen – und auch gegen den internationalen Fecht-Verband (FIE).
Dieser hatte nämlich am 10. März entschieden, dass russische und belarussische Athleten künftig wieder an internationalen Fecht-Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Aufgrund der russischen Invasion waren sie zuvor gesperrt gewesen.
Die Ukraine-Fechterinnen beschlossen deshalb als Protest beim Turnier in China ein Plakat zu präsentieren, das die im Krieg getöteten ukrainischen Athleten zeigt.
Doch als das ukrainische Fecht-Team zusammen mit dem Banner für ein Foto posieren wollen, schreiten die chinesischen Offiziellen ein. Sie verhindern, dass das Plakat überhaupt vollständig entrollt werden kann.
«250 Athleten können nie wieder an Wettkämpfen teilnehmen»
Europameisterin Vlada Kharkova (26) veröffentlichte das Video von dem Geschehen auf ihren Instagram-Kanal und richtete ihren Fust klar gegen Fecht-Verband: «Sie haben erwähnt, dass Politik keinen Platz im Sport hat. Wie kann der Sport nichts damit zu tun haben, wenn 343 Sporteinrichtungen zerstört werden und mehr als 250 Athleten nie wieder an Wettkämpfen teilnehmen werden?»
Und weiter: «Russland verstösst gegen alle Werte des olympischen Gedanken. Die FIE versucht, die Wahrheit durch Drohungen und Einschränkungen zu verbergen und uns zum Schweigen zu bringen, aber worin unterscheidet sich das von der politischen Strategie Russlands?»