Wenn gute Statistiken zuletzt nichts nützen
Gut gespielt, aber nichts gewonnen. Das Fazit der Schweizer Curler um Skip Yannick Schwaller an der Weltmeisterschaft ist bitter.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Heim-WM in Schaffhausen endet für die Schweizer mit einer Enttäuschung.
- Nach fünf Bronze-Medaillen in Folge reicht es zuhause nur zu WM-Rang sieben.
- Skip Yannick Schwaller bedauert das fehlende Glück seiner Mannschaft.
Es war keine Schönfärberei, wenn Yannick Schwaller am Freitagabend sagte, dass sein Team trotz des Ausscheidens mit dem 7. Schlussrang am WM-Turnier gut gespielt habe. Die von neutralen Fachleuten erhobenen Statistiken gaben Schwaller Recht.
Pablo Lachat, Sven Michel, Yannick Schwaller und Benoît Schwarz waren nach gelungenen Steinen das drittbeste Team der Round Robin. Hinter Kanada und Schweden, aber vor Schottland, Italien, USA und Deutschland, die alle in die Knockout-Phase kamen.
Sven Michel und Yannick Schwaller waren auf ihren Positionen die Drittbesten, Benoît Schwarz war der Fünftbeste unter allen Nummern 4. Am Können lag es nicht. Aber vielleicht an den Nerven?
Vier Niederlagen wie am Roulette-Tisch
«Entscheidend war letztlich, dass wir uns zweimal im zehnten End einen Stein stehlen liessen.» Schwaller sprach die Spiele gegen Italien (5:6) und Deutschland (6:7) an.
Gegen die Italiener hatte Schwarz mit dem letzten Stein eine sehr schwierige Aufgabe. Gegen die Deutschen gelang es ihm nicht, den entscheidenden Stein in die freie Mitte des Hauses zu legen.
Sieht man vom abschliessenden 1:8 gegen Kanada ab, hätten die Schweizer ohne weiteres vier Spiele mehr gewinnen können. In diesen vier Partien war alles möglich, wie am Roulette-Tisch. Die Schweizer setzten viermal auf Rot, die Kugel fiel viermal auf eine schwarze Zahl.
Das Schweizer Quartett gehört der Weltklasse an und kann jederzeit jeden Gegner schlagen. Mit dieser Erkenntnis werden die Genfer mindestens zwei weitere Jahre spielen. Das Ziel bleibt, trotz der WM-Enttäuschung, eine Olympia-Medaille bei den Spielen 2026 in Mailand.
Bronze-Serie reisst vor Heim-Publikum
An ihren fünf vorangegangenen WM-Starts hatten die Schweizer immer Bronze gewonnen. Nun riss ihre Serie ausgerechnet vor dem begeisterten und begeisternden Heim-Publikum in Schaffhausen.
«Unsere Enttäuschung ist natürlich sehr gross. Zumal wir hier vor einem tollen Publikum spielen konnten, das für uns alles gab», sagte Yannick Schwaller. «Ich glaube nicht, dass wir an dieser Heim-WM zu viel von uns erwartet haben.»
Die wichtigen Spiele seien alle knapp und ausgeglichen verlaufen, bilanziert der Skip. «Es ist einfach nicht für uns gelaufen. Ausreden zu suchen ist nicht das Richtige. Schliesslich fehlten uns einfach die Key-Shots.»