Eishockey WM: Schweizer Nati konzentriert sich aufs nächste Ziel
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Eishockey-Nati zieht nach dem sensationellen Viertelfinal-Sieg gegen Finnland in den Halbfinal ein.
- Dort treffen die Eisgenossen auf die Kanadier, einen weiteren absoluten Topfavoriten.
- Das Team von Coach Fischer gibt sich jedoch kämpferisch und glaubt an ein weiteres Märchen.
Müller fehlten die Worte
NHL-Verteidiger und WM-Debütant Mirco Müller fiel es nach dem Spiel schwer, seine Gefühle in Worte zu fassen. «Es war eine sehr gute Teamleistung in einem sehr ausgeglichenen Spiel. Wir haben den Sieg mit unserer Opferbereitschaft verdient, wir spielten hart, wir blockten Schüsse, wir machten den Finnen das Leben schwer.»
Zum ersten Mal seit dem Silber-Märchen von 2013 steht die Schweiz wieder in einem WM-Halbfinal. Der Sieg gegen die favorisierten Finnen ist hart umkämpft, am Ende aber nicht unverdient: Die Eisgenossen traten im Viertelfinal einmal mehr abgeklärt und fokussiert auf.
NHL-Stürmer und Leitwolf Nino Niederreiter lobte Trainer Patrick Fischer. «Grosses Kompliment an ihn. Er hat die Fäden gezogen, sehr gut gecoacht und alles richtig gemacht», so Niederreiter gegenüber dem «Blick».
Dies bewiesen die Spieler von Coach Fischer dann auch unmittelbar nach dem Spiel. Obwohl die Nati gerade einen der Topfavoriten aus dem Turnier geworfen hatte, fielen nämlich keine grossen Worte. Joël Vermin, Schütze des wegweisenden 2:1-Treffers, sagte gegenüber «SRF» lediglich: «Vielleicht ist es noch nicht angekommen, es ist noch schwierig zu verarbeiten».
Scherwey: «Kämpfen bis zum Umfallen»
So oder so werde man darauf verzichten gross zu feiern, so Vermin, denn nun gehe es weiter mit dem Halbfinal. «Wir dürfen gegen Kanada jetzt nicht euphorisch werden, auch wenn wir uns im Moment sehr gut fühlen», so der Stürmer.
Auf die Schweizer Nati wartet nun im Halbfinal das Team Kanada, der Favorit auf den Titel hat in einem torreichen Viertelfinal die Russen besiegt. Das NHL-Ensemble ist mit Finnland vergleichbar, obwohl die individuelle Klasse bei den Kanadiern noch etwas stärker ausgeprägt sein dürfte.
Tristan Scherwey, der zum ersten Mal an einer A-Weltmeisterschaft auflaufen darf sagt dazu: «Auch gegen Kanada ist etwas möglich, wir werden wieder kämpfen bis zum Umfallen». Der Stürmer macht klar, dass die Schweiz noch nicht genug hat: «Wir haben nun das zweite Ziel erreicht, jetzt gehts ums Nächste.»