Tschantré: «Wir hätten alles, um in den Final zu kommen»

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Köniz,

Wie bereits im vergangenen Jahr vergibt der EHC Biel eine grosse Chance, erstmals den Playoff-Final zu erreichen. Damien Brunner nimmt das Wort naiv in den Mund.

Die Bieler Spieler erlebten einen bitteren Abend
Die Bieler Spieler erlebten einen bitteren Abend - sda - KEYSTONE/MARCEL BIERI

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch 25 Minuten nach der Schlusssirene war der Bieler Fanblock trotz der 1:5-Niederlage in Bern noch komplett gefüllt.

Die Spieler gingen zum Teil in Flip-Flops und mit leeren Blicken nochmals aufs Eis und bedankten sich. Die Sprechchöre waren nach einem bitteren Abend aber nur ein schwacher Trost. «Gegen Bern auszuscheiden, kann man akzeptieren, aber wie die Niederlage zu Stande gekommen ist, tut enorm weh», sagte der Bieler Topskorer Damien Brunner.

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Für Biels Coach Antti Törmänen haben verschiedene Faktoren zum Ausscheiden seiner Mannschaft geführt. - Nau

Tatsächlich lag es nicht an der Stärke der Berner, dass diese nach 14 Minuten 3:0 führten, sondern am Unvermögen der Seeländer. «Im ersten Drittel spielten wir sehr naiv», sprach Brunner Klartext. Der Bieler Sportchef Martin Steinegger ergänzte: «Zehn Minuten ging alles daneben.» Damit war die Partie schon früh vorentschieden. «Gegen Bern ist es schon mit einem Tor Rückstand schwer», so Brunner.

Die Bieler verloren die Serie aber nicht am Dienstag. Sie gaben wie schon im Jahr zuvor im Halbfinal gegen Lugano eine 2:0-Führung nach Siegen aus der Hand. Am Samstag verpassten sie es vor eigenem Publikum, die Serie zu beenden. «Wir liessen eine riesige Chance aus», erklärte Brunner. Captain Mathieu Tschantré hatte das Gefühl, «dass wir in jedem Spiel mehr Energie hatten als die Berner, dennoch fanden sie einen Weg, um zu gewinnen.»

Wenig begeistert zeigte sich Steinegger vom SCB. Auf die Feststellung eine Reporters, dass es den Bernern über die gesamte Serie gesehen ein Kränzchen zu winden gebe, entgegnete er: «Mit hinten reinstehen?» Er sagte aber auch: «Wenn man gewinnt, hat man alles richtig gemacht.» Auf die Frage, ob seine Mannschaft trotz allem einen Schritt vorwärts gemacht habe, antwortete er etwas ironisch: «Ein Spiel.» Steinegger weiter: «Wir wollten unbedingt den Final erreichen. Deshalb kann ich im Moment nicht unbedingt von einem Fortschritt sprechen. Als Sportler kann man nach einer Niederlage nicht zufrieden sein.» Es brauche nun ein paar Tage, um das Ganze zu verdauen.

Steinegger liess sich dann aber doch noch entlocken, dass er sehr viel Positives gesehen habe. «Wir spielten von mir aus gesehen wunderbare Playoffs. Gegen ein gutes Ambri agierten wir sehr, sehr diszipliniert und konnten dank guten Entscheiden 4:1 gewinnen. Gegen Bern waren wir auf einem sehr guten Weg. Ich kann im Moment nicht sagen, an was es wirklich lag. Vielleicht hat uns die mentale Energie etwas gefehlt. Wir trafen zu viele schlechte Entscheide.»

Dies gerade auch im Boxplay, in dem die Bieler in der Serie gegen den SCB nicht weniger als acht Gegentore kassierten. Für Brunner war die Leistung in Unterzahl schlichtweg «katastrophal», und zwar in den ganzen Playoffs. «Wir spielten zwar gegen zwei gute Powerplay-Teams, dass ist aber keine Entschuldigung dafür, dass wir dermassen oft ausserhalb der richtigen Position waren und die Scheibe nicht rausbrachten.»

Tschantré sagte, dass es so kurz nach Saisonende schwierig sei, Bilanz zu ziehen, fügte aber dennoch an: «Im vergangenen Jahr war der Halbfinal-Einzug etwas überraschend. Diesmal wurde er erwartet. Den Druck spürten wir. Nach einem super Saisonstart fielen wir in ein Loch. Wir hatte lange Mühe. Dass wir dennoch den Halbfinal erreichten, darüber können wir eigentlich zufrieden sein. Man kann es so anschauen. Im Moment ist die Enttäuschung aber zu gross, um positiv zu sein. Wir hätten alles, um in den Final zu kommen und Bern zu schlagen.» Brunner ergänzte: «Wir haben viele junge Spieler und müssen deshalb vorwärts schauen. Es ist für viele in der Garderobe ein Lernprozess.»

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