FC St. Pauli: Ex-Goalie führt heute Sexshop auf der Reeperbahn
Beim FC St. Pauli wurde Benedikt Pliquett 2011 gegen den HSV zum Derby-Helden. Heute betreibt der Ex-Goalie drei Sex-Shops und eine Bar auf der Reeperbahn.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-St.-Pauli-Keeper Benedikt Pliquett (35) ist mittlerweile Sexshop-Betreiber.
- In seinem neuen Job fühlt sich der frühere Torhüter pudelwohl.
Der Derby-Auftritt von Benedikt Pliquett gegen den Hamburger SV im Tor des FC St. Pauli im Jahr 2011 ist unvergessen – mit seinen starken Paraden sicherte er Pauli damals den Sieg. Die HSV-Fans brachte er mit seinem Jubel und seinen Provokationen auf die Palme – und wurde zum Helden.
Mit dem Fussball hat der heute 35-Jährige seit einigen Jahren abgeschlossen – aber St. Pauli und dem Kiez ist der gebürtige Hamburger treu geblieben.
Heute betreibt der Ex-Torhüter drei Sexshops und eine Bar auf der Reeperbahn. Und damit ist er «glücklicher, als ich je als Profi war».
Und auch, wenn er die Zeit beim FC St. Pauli als «mega geile Zeit» in Erinnerung hat – den Abschied bereut er keineswegs. «Ich muss nicht dieses dämliche Spiel spielen, was da im Fussball abläuft», so Pliquett zu «11Freunde». «Der Fussball-Betrieb ist ein Geheuchel und Belüge – das weiss jeder, nur keiner spricht es aus.»
Vom FC St. Pauli zum «Masturbator X»
Den «Transfer» ins Dildo-Business fädelte sein bester Freund ein, schon vorher Sexshop-Betreiber. Pliquett stieg ein, ist heute geschäftsführender Gesellschafter und «in einem Metier, in dem ich mich wohlfühle».
Und der Kult-Keeper des FC St. Pauli beweist dabei auch Geschäftssinn – denn er fand in der Corona-Krise eine Lücke, um geöffnet zu haben.
Zwischen Vibratoren und Kondomen verkaufte Pliquett zwischenzeitlich auch Toilettenpapier und anderen Haushaltsbedarf. Eine veraltete Version des Gewerbescheins machte es möglich.
«Wir haben den Gewerbeschein, der lautet ‹Handel mit Waren aller Art›. Den gibt es heute nicht mehr, das ist veraltet. Aber weil wir diesen Wortlaut noch haben, dürfen wir auch alles anbieten», erklärt der findige Ex-Schlussmann.
Mittlerweile ist die «Darkside Boutique» aber per verwaltungsgerichtlichem Urteil geschlossen. «Wenn du vor Corona nicht Warengruppe X angeboten hast, kannst du das auch jetzt nicht einfach machen.»