Serbiens Fussball-Präsident Kokeza tritt zurück
Der Präsident des Serbischen Fussballverbandes, Slavisa Kokeza, ist von seinem Amt zurückgetreten, teilte der FSS auf seiner Webseite mit.

Das Wichtigste in Kürze
- Kokeza war vor drei Wochen im Rahmen von Mafia-Ermittlungen von der Polizei vorgeführt und befragt worden.
In einer eigenen Erklärung betonte Kokeza, er sei zurückgetreten, um dem Ruf des Verbandes im Zuge von Anschuldigungen gegen ihn nicht zu schaden.
Kokeza war vor drei Wochen im Rahmen von Mafia-Ermittlungen von der Polizei vorgeführt und befragt worden. Danach kam er wieder auf freien Fuss und wurde bislang auch nicht angeklagt. Er selbst weist sämtliche Vorwürfe gegen ihn «entschieden» zurück.
Kokeza galt bislang als Verbündeter des mächtigen serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic. An der Spitze des Fussballverbandes stand er seit 2016. Medienberichten zufolge wird Kokeza von Informanten aus dem Umkreis eines mutmasslichen Mafia-Bosses belastet. Diesen hatten die Behörden Anfang Februar in Belgrad zusammen mit 16 weiteren Verdächtigen verhaftet.
Gegen die in Untersuchung sitzenden Personen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts von Drogenhandel, Mord und Entführung. Zu Durchsuchungen war es damals auch in den Fussballstadien der Belgrader Fussball-Clubs Partizan und Roter Stern gekommen. Die Behörden hatten beträchtliche Mengen an Waffen und belastenden Dokumenten gefunden.
Der mutmassliche Mafia-Boss kontrollierte die ultra-radikale Fan-Gruppe «Principi», die Partizan Belgrad unterstützt. In Serbien und anderen Balkanländern sind radikale Fan-Gruppen seit Jahrzehnten von Kriminellen und Polizeispitzeln unterwandert. Diese Fans arbeiten für Verbrecherkartelle, die auch Teile des Drogenhandels kontrollieren.