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Zoff zwischen Vinicius und Liga-Boss nach Rassismus-Skandal

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Spanien,

Nach einem Rassismus-Vorfall erhält der Brasilianer Vinicius Junior von Real Madrid Zuspruch von vielen Seiten. Seine Vorwürfe gegen Spanien und die Liga gehen dem Liga-Chef aber zu weit.

vinicius jr real madrid
Im Spiel gegen den FC Valencia war Vinicus Jr. rassistischen Anfeindungen von den Rängen ausgesetzt. - Vicente Vidal Fernandez/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Nach einem erneuten Rassismus-Skandal in Spanien um Fussball-Stürmer Vinicius Junior ist ein heftiger Streit zwischen dem Profi von Real Madrid und dem Chef der spanischen Profi-Liga, Javier Tebas, entbrannt.

Nachdem der Brasilianer im Meisterschaftsspiel am Sonntag beim FC Valencia (0:1) von Zuschauern rassistisch beleidigt worden war und der Liga und dem spanischen Verband vorgeworfen hatte, Rassismus als «normal» zu betrachten, hatte Tebas entgegnet, der Spieler müsse sich besser informieren.

Darauf reagierte Vinicius mit einer erneuten Attacke auf Tebas. «Anstatt Rassisten zu kritisieren, erscheint der Liga-Präsident wieder einmal in den sozialen Medien, um mich anzugreifen», schrieb der 22-Jährige auf Twitter. Tebas stelle sich «mit den Rassisten auf eine Stufe». «Ich will Taten und Strafen», forderte er.

Die erneute Antwort von Tebas liess nicht auf sich warten. Weder Spanien noch LaLiga seien rassistisch, betonte er. Rassismus-Vorfälle würden «mit aller Härte verfolgt». Diese Saison habe man neun rassistische Vorfälle bei der Justiz angezeigt, acht davon gegen Vinicius.

Rassismus gegen Vinicius kein Novum

Die brasilianische Regierung wies die wiederholten rassistischen Angriffe gegen Vinicius in einer Mitteilung vehement zurück und bedauert zutiefst, dass bisher keine wirksamen Massnahmen ergriffen worden seien, um die Wiederholung dieser rassistischen Handlungen zu vermeiden. Sie rief den Weltverband FIFA, die spanische Liga und den spanischen Verband zur Ergreifung eben solcher Massnahmen auf.

Dem von Medien veröffentlichten Spielbericht zufolge war Vinicius in der 73. Minute von einem Fan beleidigt worden. Daraufhin sei das dreistufige Rassismus-Protokoll eingeleitet worden, das in letzter Instanz zum Spielabbruch hätte führen können. Kurz vor Abpfiff sah Vinicius nach einer Rudelbildung auch noch die Rote Karte.

In den vergangenen Monaten ist es immer wieder zu rassistischen Beleidigungen gegen Vinicius gekommen. Der Spieler schrieb in seinem ersten Tweet, in Brasilien gelte Spanien deshalb als «Land der Rassisten». Tebas warf ihm daraufhin vor, LaLiga zu verleumden.

Welche Bestrafungen er fordert, sagte Vinicius nicht. Tatsächlich werden rassistische Vorfälle im spanischen Fussball verfolgt und geahndet. Der FC Valencia kündigte am Sonntagabend an, man werde den oder die Täter von allen Heimspielen ausschliessen. Ähnlich hatten in der Vergangenheit andere Clubs der Primera División reagiert.

Untersuchung von Justiz und Liga

Neben Anzeigen bei der Justiz veranstaltet LaLiga mehrere Aktionen gegen Rassismus. Auch nach dem jüngsten Zwischenfall kündigte die Liga eine Untersuchung an. «Sollte ein Hassverbrechen festgestellt werden, werden wir die entsprechenden rechtlichen Schritte einleiten», hiess es. Laut Medien wurde ein Täter bereits von der Polizei identifiziert.

Vinicius erhielt unterdessen zahlreiche Solidaritätsbekundungen, unter anderem von Mannschaftskollege Toni Kroos, der auf Twitter schrieb: «Immer bei Dir, mein Freund.» Auch Real-Trainer Carlo Ancelotti, der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, Nationalmannschaftskollege Neymar und viele andere Prominente gaben ihm Rückendeckung. FIFA-Präsident Gianni Infantino, erklärte sich ebenfalls mit Vinicius solidarisch und wies auf das Drei-Stufen-Protokoll hin.

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