Amateur-Fussball: An fast jedem Spieltag wird ein Schiri angegriffen

Pascal Moser
Pascal Moser

Bern,

Dass es auf Sportplätzen zu Gewalt kommt, ist auch in der Schweiz Tatsache. In einigen Fällen werden sogar die Schiedsrichter Opfer der Attacken.

Fussball
Fussall-Schiris werden im Amateur-Bereich teils Opfer von Gewalt. (Symbolbild) - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Hat der Schweizer Amateur-Fussball ein Problem mit Gewalt gegen Schiedsrichter?
  • Im Schnitt kommt es an jedem Spieltag-Wochenende zu einem Übergriff auf Unparteiische.

Ohne sie wird auch in den tiefsten Schweizer Amateur-Ligen kein einziges Spiel angepfiffen: die Schiedsrichter. Dass diese zum Opfer von körperlicher Gewalt werden, ist leider ebenfalls Tatsache. Solche Angriffe seien aber zum Glück selten, wie Sascha Amhof, Schiedsrichter-Ressortleiter des SFV, gegenüber Nau.ch erklärt.

Haben Sie schon einmal Gewalt auf Schweizer Fussballplätzen erlebt?

In 20 bis 30 von jährlich 75'000 Fussballspielen komme es zu Tätlichkeiten gegenüber dem Schiri. Diese Zahl scheint im Verhältnis sehr klein zu sein. Doch sie bedeutet auch, dass es schweizweit im Schnitt an jedem Spieltag zu einer physischen Attacke auf einen Unparteiischen kommt. Immerhin: Prozentual gesehen sind nur 0,03 Spiele betroffen.

Sascha Amhof
Sascha Amhof leitete früher selber Spiele auf höchstem Niveau, heute ist er Leiter Ressort Schiedsrichter beim SFV. - keystone

Allerdings würden die meisten der ungefähr 4500 Unparteiischen in der Schweiz über Jahre und Jahrzehnte positive Erfahrungen machen. Durch das Bewältigen von Stresssituationen oder Schlichten von Konflikten «entwickeln sie sich als Persönlichkeit weiter», so Amhof.

Ein akuter Mangel an Fussball-Schiris sei im Schweizer Amateur-Bereich nicht vorhanden. «Die Zahlen in der Schweiz sind seit Jahren einigermassen stabil. Die Rekrutierung läuft auf normalem Niveau, und die Zahl neuer Schiedsrichter pro Jahr ist seit Jahren konstant.»

Sascha Amhof
Pro Super-League-Spiel verteilte Sascha Amhof im Schnitt über vier Gelbe Karten. - keystone

Obwohl physische Gewalt aus «Einzelfällen» bestehe, wünsche man sich generell mehr Wertschätzung und Respekt gegenüber den Schiedsrichtern. «Auch in anderen Sportarten», sagt Amhof, der zwischen 2011 und 2018 in der Super League 97 Spiele leitete. Dabei verteilte der heute 43-Jährige stolze 409 Gelbe, 14 Gelb-rote und 11 Rote Karten.

Kommentare

User #5339 (nicht angemeldet)

Püpchen schäfer hat doch grad mikaela auf den markt gebracht, vielleicht wär das ne alternative als schiri, oder?

User #4903 (nicht angemeldet)

Also an Swingfesten hab ich auch schon Prügeleien gesehen, aber darüber wird halt nicht berichtet.

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