Bayern München: Zum Hoeness-Abgang wird mit Schweizern abgerechnet
Während seiner 37 Jahre beim FC Bayern München hat Uli Hoeness auch drei Schweizer verpflichtet. Diese erhalten in der Nachbetrachtung kein gutes Zeugnis.
Das Wichtigste in Kürze
- Uli Hoeness legt am Freitag sein Präsidentenamt beim FC Bayern München nieder.
- Drei Schweizer Akteure verhandelten bisher erfolgreich mit dem Bayern-Boss.
- Darunter ergatterte sich der FC Aarau ein Kapitel in der Geschichte.
37 Jahre lang schaltete und waltete Uli Hoeness als Manager und späterer Präsident des FC Bayern München. Am Freitag legt der mächtigste Mann beim deutschen Rekordmeister sein Amt an der Mitglieder-Versammlung nieder.
Anlässlich des Endes dieser Ära hat «Sport Bild» Uli Hoeness' komplette Transferbilanz bewertet. In der gigantischen Liste von 197 Bayern-Zugängen tauchen auch drei Schweizer auf. Und die kommen schlecht weg.
Der erste Schweizer bei Bayern München
Im Alter von 26 Jahren wechselte Alain Sutter im Sommer 1994 von Nürnberg nach München. Es sei «wenig Überzeugungskraft notwendig» gewesen, als der FC Bayern München auf ihn zu kam. «Uli Hoeness war sehr sympathisch. Es waren sehr angenehme Gespräche», so der ehemalige Junior des SC Bümpliz.
Trotz dem Uefa-Cup-Sieg lief es Sutter nicht nach Mass. In 31 Spielen gelang ihm lediglich ein Tor. Nach eineinhalb Jahren beendete der Berner das Bayern-Abenteuer, ohne Spuren hinterlassen zu haben. Das Urteil bei «Sport Bild»: Flop!
Einmal ist keinmal
Gleich zweimal auf der Transferliste von Uli Hoeness steht sein Name: Ciriaco Sforza. 1995 wechselte er für ein Jahr vom 1. FC Kaiserslautern zu den Bayern. Danach ging es für den heutigen Trainer des FC Wil weiter zu Inter Mailand.
Exakt fünf Jahre später erfolgte die Rückkehr nach München, dieses Mal für zwei Jahre. In dieser Periode gewannen die Bayern Meisterschaft, Ligapokal, Champions League und die Klubweltmeisterschaft. Sforza erhielt aber nur wenig Einsatzzeit und vermochte nicht zu brillieren.
Von seinem damaligen Manager hat Sforza eine hohe Meinung: «Wenn man mit Uli verhandelt, braucht man kein Blatt Papier. Wenn er etwas sagt, ist das so und man kann sich drauf verlassen.» Trotz der netten Worte fällt auch hier das Verdikt: Flop!
Ein steiler Aufstieg
Der bisher letzte Schweizer, der sich das Trikot des FC Bayern München überstreifen durfte, war Xherdan Shaqiri. 2012 lief der Sensationstransfer vom FCB zu den Bayern über die Bühne.
Sofort gewann «Shaq» mit den Bayern das Triple (Champions League, Pokal und Meisterschaft). In München verbrachte er «die bislang beste Zeit seiner Karriere». In den ganz grossen Partien kam das FCB-Nachwuchstalent aber nicht zum Zug.
Der Trainerwechsel zu Pep Guardiola behagte dem Schweizer schliesslich nicht. Shaqiri bekundete Mühe mit den starren Vorgaben des Spaniers und zog weiter zu Inter Mailand. Trotz vieler Trophäen auch hier ein verheerendes Urteil: Flop!
Dubioser Hitzfeld-Wechsel
Eine spezielle Anekdote mit Schweiz-Bezug ist ein Transfer-Geschäft mit dem FC Aarau. 1999 wechselte Slawomir Wojciechowski auf speziellen Wunsch von Trainer Ottmar Hitzfeld für 1,5 Mio. Mark (heute 760'000 Franken) von Aarau nach München.
In eineinhalb Jahren lief der linke Mittelfeldspieler aber lediglich sechsmal für die Bayern auf und erzielte ein Tor. Dem Vernehmen nach hat Hitzfeld den Transfer nur eingefädelt, um seinen früheren Verein finanziell zu unterstützen. Nach seinem erfolglosen Aufenthalt beim Rekordmeister kehrte Wojciechowski zum FC Aarau zurück.