Christian Heidel findet Beraterdebatte bei Schalke 04 belastend
Braucht Christian Heidel Hilfe von aussen? Der Schalker Sportvorstand will die vom Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies losgetretene Debatte schnell beenden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der letztjährige deutsche Vizemeister Schalke 04 kommt nicht zur Ruhe.
- Jetzt äussert sich Sportvorstand Christian Heidel zur Debatte um mögliche Hilfe.
Vom Beratermodell des verhassten Rivalen Borussia Dortmund mit Matthias Sammer als Blaupause für andere Vereine will Christian Heidel nichts wissen. Das von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies losgetretene ungemütliche Thema über einen Beistand an seiner Seite möchte der Sportvorstand des FC Schalke 04 so schnell wie möglich beenden. Die Angelegenheit mit reichlich Konfliktpotenzial in sportlich ohnehin stürmischen Zeiten sei «auch belastend», räumte Heidel nach dem mageren Remis beim FC Augsburg ein. «Das hat jetzt mit mir weniger zu tun», ergänzte Schalkes Sportvorstand.
Tönnies hatte sich seit Heidels Amtsantritt im Sommer 2016 zumindest öffentlich mit Äusserungen zu sportlichen Planungen zurückgehalten – anders als in früheren Jahren. Kurz vor dem Champions-League-Duell mit Lokomotive Moskau wurden jedoch Gedankenspiele des mächtigen Aufsichtsratsvorsitzenden publik, seinem Sportvorstand einen Kaderplaner oder externen Berater an die Seite zu stellen. Die Einkäufe Heidels in diesem Sommer wie Sebastian Rudy oder Mark Uth zündeten jedenfalls bislang nicht.
«Um eins klar zu sagen: Zwischen Clemens Tönnies und mir gibt es 0,0 Probleme. Es ist sogar ein sehr, sehr freundschaftliches Verhältnis, und es wird niemals irgend etwas dazwischen kommen», beteuerte Heidel im TV-Sender Sky am Rande des 1:1 (0:1) am Samstag in Augsburg. Die Überlegung des Aufsichtsratschefs um Unterstützung von aussen wertete er «überhaupt nicht als Vertrauensbruch».
«Ich stehe allen Dingen, die Schalke helfen, immer sehr, sehr offen gegenüber, das habe ich auch in der Vergangenheit bewiesen», sagte der 55-Jährige und verwies auf den regen Austausch, den er mit ehemaligen Schalker Grössen wie Huub Stevens oder Olaf Thon pflege. «Ich könnte natürlich sagen: Das sind alles unsere Berater», merkte Heidel an. «Es gibt bei Schalke auch noch Menschen ausser mir.»