Der finanziell angeschlagene Drittliga-Absteiger Energie Cottbus zieht mit Titelverteidiger FC Bayern das grosse Pokal-Los. Riesig ist die Freude auch bei einem Ex-Weltmeister, der auf seine Fussball-Liebe trifft.
Trifft mit Uerdingen auf den BVB: Kevin Grosskreutz. Foto: Daniel Bockwoldt
Trifft mit Uerdingen auf den BVB: Kevin Grosskreutz. Foto: Daniel Bockwoldt - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der «Traum» vom perfekten Pokal-Gegner erfüllte sich für Kevin Grosskreutz auf dem Sofa.
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Mit Ehefrau Caro, seinen Kindern und dem goldenen Cup verfolgte der Ex-Weltmeister die Auslosung der ersten Runde - und jubelte über das Wiedersehen mit seiner grossen Fussball-Liebe Borussia Dortmund. «Ich spiele nicht nur gegen Freunde, sondern gegen meine Familie. Ich werde dieses Spiel von der ersten bis zur letzten Sekunde geniessen. Aber herschenken werde ich nix», schrieb der 30-Jährige über das bevorstehende Duell des Drittligisten KFC Uerdingen mit dem BVB. «Es ist einfach nur geil.»

Seit der vergangenen Saison spielt der gebürtige Dortmunder und langjährige BVB-Profi für den Club aus dem Krefelder Stadtteil, der seine Heimauftritte kommende Spielzeit in Düsseldorf austragen wird. Mit dem Revierclub hatte Grosskreutz unter anderem 2012 den Pokal mit einem 5:2-Finalsieg gegen den FC Bayern geholt.

Über das Traumlos durfte sich ein Regionalligst freuen. Nia Künzer, Weltmeisterin von 2003, bescherte dem FC Energie Cottbus den Auftritt des Rekordsiegers aus München im Stadion der Freundschaft. «Mit der grandiosen Unterstützung unserer Fans können wir immer planen, die Hütte wird sicher randvoll sein», sagte Coach Claus-Dieter Wollitz. «Ein Weiterkommen wäre eine absolute Sensation.»

Für die Cottbuser kommen die sportlichen Schlagzeilen zur rechten Zeit. Wegen des teilweisen Ausschlusses von Medienvertretern bei seiner Mitgliederversammlung am Freitagabend steht der Drittliga-Absteiger in deutlicher Kritik, der Vorstand der Landespressekonferenz Brandenburg warf dem Club einen «Eingriff in die Pressefreiheit» vor und bezeichnete die Verbannung von Reportern des Rundfunks Berlin-Brandenburg als «inakzeptabel».

Energie verwies darauf, dass die Mitgliederversammlung eine «nicht öffentliche Veranstaltung» sei und gemäss Vereinssatzung über die Zulassung von Gästen entscheide. Der Club ist durch den Abstieg zudem finanziell angeschlagen, so dass der Besuch des FC Bayern zum wirtschaftlichen Gewinn wird. Zu Unterstützerspielen in Cottbus haben sich bereits der 1. FC Union Berlin und Borussia Dortmund angesagt.

Der diesjährige Finalist RB Leipzig steht beim Zweitliga-Aufsteiger VfL Osnabrück vor einem brisanten Duell. Bereits vor vier Jahren trafen beide Teams zum Pokal-Auftakt aufeinander. Beim Stand von 1:0 für Osnabrück wurde Schiedsrichter Martin Petersen von einem aus dem VfL-Fanblock geworfenen Feuerzeug am Kopf getroffen. Die Partie wurde abgebrochen und später für Leipzig gewertet.

Zudem gibt es reichlich Erstrunden-Duelle mit Derbycharakter. Auf dem Betzenberg empfängt der 1. FC Kaiserslautern den FSV Mainz 05 zum Rheinland-Pfalz-Duell. Auch der SV Werder Bremen hat keine weite Reise. Das Team von Coach Florian Kohfeldt spielt beim SV Atlas Delmenhorst. Ebenfalls im Norden empfängt Regionalligist VfB Lübeck den FC St. Pauli. Und auch Bayer Leverkusen hat keine weite Anreise zu Alemannia Aachen. Sechstligist FSV Salmrohr als unterklassigster Verein in der kommenden Pokalsaison hat Holstein Kiel zu Gast.

Die erste Runde wird vom 9. bis zum 12. August ausgetragen, die genauen Ansetzungen sollen laut Deutschem Fussball-Bund frühestens zehn bis zwölf Tage nach der Auslosung bekanntgegeben werden. Das Finale findet am 23. Mai 2020 in Berlin statt.

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