Deutsche Schiris streikten am Wochenende nach tätlichen Übergriffen
Beschimpft, bespuckt, verprügelt: Übergriffe auf Schiedsrichter häufen sich. Deshalb entschieden sich die Referees im Saarland (D), am Wochenende zu streiken.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer häufiger kommt es im Fussball zu Attacken auf Schiedsrichter.
- Im Saarland (D) streikten die Unparteiischen deshalb dieses Wochenende.
Die Schiris geben nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland zu reden. Aber der Reihe nach. Wüste Szenen gab es in der Schweiz beim 2.-Liga-Spiel zwischen dem FC Zofingen und NK Pajde vor rund einer Woche. Spieler des Gästeteams attackierten den Schiedsrichter.
Spieler wurden provisorisch bis Ende der Vorrunde gesperrt. Das Strafmass für den Verein ist noch offen.
Am Sonntag gab Super-League-Schiedsrichter Stephan Klossner seinen Rücktritt bekannt. Ausschlaggebend dafür war unter anderem die Spuckaffäre um Raphaël Nuzzolo. Er wurd laut eigenen Angaben angespuckt. Dem Offiziellen wird aber kein Glauben geschenkt und Nuzzolo ist freigesprochen.
Deutsche Schiedsrichter im Streik
Die Glaubwürdigkeit der Schiris ist gesunken. Und die Gewalt nimmt zu. Im deutschen Saarland haben an diesem Wochenende die Referees gestreikt und protestiert. Die ganze Runde fiel ins Wasser.
Mit dem Streik wollen die Refs ihre Unterstützung für einen Berufskollegen kundtun. Dieser war Ende August in einem C-Juniorenspiel von einem Zuschauer attackiert worden, musste schwer verletzt ins Spital eingeliefert werden. Unfassbar.
In seinem Statement berichtet der Saarländische Fussballverband (SFV) sogar von «vermehrten Gewalt-Übergriffen auf Schiedsrichter in den letzten Monaten».
Die Spieltag-Absage sei ein «symbolträchtiger Akt», sagte Volkmar Fischer Vorsitzender des saarländischen Verbandsschiedsrichterausschusses gegenüber dem «Spiegel». «Wir wollen keine Vereine bestrafen, wir wollen wachrütteln.»