Die Top-Favoriten im Check

Luca Ferrari
Luca Ferrari, DPA

Bern,

Lange geht es nicht mehr: Noch zwei Länderspiele, dann müssen die vorläufigen WM-Kader bekannt gegeben werden. Wer geht mit den besten Voraussetzungen ins Turnier? Nau wirft einen Blick auf die Top-Nationen und zieht eine erste Bilanz.

Am 14. Juni geht das Mitfiebern wieder los.
Am 14. Juni geht das Mitfiebern wieder los. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Testspiele, dann müssen die vorläufigen WM-Kader bekannt gegeben werden.
  • Die Nationaltrainer nehmen deshalb zurzeit den letzten Schliff vor.
  • Nach Form sind Deutschland, Brasilien, Spanien und Portugal die engsten Favoriten.
Gelingt Bundestrainer Joachim Löw die Titelverteidigung? Die Voraussetzungen dafür bringt sein Kader allemal mit.
Gelingt Bundestrainer Joachim Löw die Titelverteidigung? Die Voraussetzungen dafür bringt sein Kader allemal mit. - Keystone

Deutschland: Seit 21 Spielen ungeschlagen

Der Weltmeister geht mit einer Erfolgsserie von 21 Spielen ohne Niederlage Richtung Russland. Dort ist der fünfte WM-Titel das Ziel. Auch die Vorbereitungen laufen ideal: Von den Leistungsträgern fehlt nur Manuel Neuer (Nau berichtete). Joachim Löws Traumkader ist und bleibt der Top-Favorit.

Im letzten Kräftemessen hielten sich Frankreich und Deutschland die Stange: 2:2 lautete das Resultat des Freundschaftspiels.
Im letzten Kräftemessen hielten sich Frankreich und Deutschland die Stange: 2:2 lautete das Resultat des Freundschaftspiels. - Keystone

Brasilien: Die Samba-Seleção hat den Rhythmus gefunden

Seit Tite da ist, läuft es. Als der 56-Jährige Trainer die Seleção im Juni 2016 von Carlos Dunga übernahm, stand die Mannschaft in der WM-Qualifikation auf dem sechsten Platz. Es folgten neun Siege am Stück und letztlich die souveräne Qualifikation als Tabellenerster. Mit umso grösserem Selbstbewusstsein ist der Rekordweltmeister derzeit unterwegs. Einzig Neymars Situation bereitet Sorgen – der Stürmer hat sich am Mittwoch verletzt und fällt bis zu drei Monate aus.

England: Noch Arbeit zu tun

In der Weltrangliste der Fifa steht England zur Zeit acht Ränge hinter der Schweiz auf Platz 16. Die englischen Löwen sind aber immer ein Team, mit dem bis in die späten K.o.-Runden zu rechnen ist. Derzeit muss Trainer Gareth Southgate auf Sturmjuwel Harry Kane verzichten. Bis zum Turnier plant Southgate noch Änderungen am Kader: «Wir sind noch an der Arbeit.»

Frankreich: Das Milliarden-Team

Die Equipe Tricolore ist mit einem Wert von 999,50 Millionen Euro die teuerste Mannschaft des Turniers. Zum Vergleich: Die Schweizer-Natispieler kosten zusammen rund 158 Millionen (Daten: transfermarkt.de). Bis jetzt schöpfen die Franzosen ihr Potential aber noch nicht richtig aus. Die Bilanz der letzten Spiele ist eher mässig: zwei Niederlagen aus acht Begegnungen. Coach Didier Deschamps war aber der Trainer, der es zur heimischen WM als Erster seit längerer Zeit schaffte, aus dem Star-Ensemble ein Team zu schaffen, das zusammenspielt. Wenn er diese Form erneut erreichen kann, führt kein Weg an ihnen vorbei.

Spanien: Erfolg dank der alten Garde

Die spanische Nationalelf ist nach Frankreich und vor Deutschland das zweit wertvollste Team des Wettkampfs (Wert: 853 Millionen). Seit dem EM-Aus gegen Italien ist die spanische Nationalmannschaft seit 16 Spielen ungeschlagen. Auch in der WM-Quali gaben sie sich keine Blösse: Neun Siege und ein Unentschieden ist die Bilanz. Dabei setzt Trainer Julen Lopetegui weiter auf Routiniers wie Andrés Iniesta, Sergio Ramos, Gerard Piqué und Jordi Alba. Macht es Spanien den Italienern von 2006 gleich und holen mit einer erfahrenen Equipe den Coup?

Argentinien: Im Formtief

Alles andere als makellos ackerten sich die Argentinier durch die Qualifikation. Das Team um Superstar Lionel Messi erweckt keinen frischen Eindruck. Höchste Zeit, die geballte Offensivkraft für die Länderspiele gegen die Top-Mannschaften Italien und Spanien endlich in Resultate umzuwandeln. Nebst Messi ist auch Stürmer Gonzalo Higuaín in Top-Form.

Gerard Pique ist eine langjährige Stütze des spanischen Nationalteams.
Gerard Pique ist eine langjährige Stütze des spanischen Nationalteams. - Keystone
Die Argentinier (hier Javier Mascherano) müssen sich nach vier Spielen ohne Sieg zuerst einmal wieder aufrappeln.
Die Argentinier (hier Javier Mascherano) müssen sich nach vier Spielen ohne Sieg zuerst einmal wieder aufrappeln. - Keystone

Portugal: Defensives Bollwerk

Die Defensive des Europameisters und Siegers der Schweizer-Qualifikationsgruppe ist weiterhin wie eine Mauer: Nur ein Tor musste Coach Fernando Santos in den letzten sechs Partien hinnehmen. Die Equipe um Christiano Ronaldo könnte auch an der Weltmeisterschaft zur grossen Überraschung werden.

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