FC Basel Chef Bernhard Burgener verdient mehr Respekt
Bernhard Burgener steht wegen seiner Indien-Offensive im Gegenwind. Viele seiner Kritiker verstehen aber seine grosse Vision nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Basel engagiert sich beim indischen Traditionsverein Chennai City.
- FCB-Präsident Bernhard Burgener erntet dafür Spott und Wut von den Fans.
- Doch Burgener verfolgt in Indien ein langfristiges Investment, das sich auszahlen könnte.
Die Rückeroberung des Schweizermeister-Titels ist für den FC Basel in weite Ferne gerückt. Zu gross ist der Rückstand auf Titelverteidiger YB. Der Verein plant vielleicht auch deshalb bereits weitsichtig die Zukunft.
Spott für FCB-Chef Burgener
Mit einer Partnerschaft mit dem indischen Verein Chennai City sorgt der Club des neuen Chefs Bernhard Burgener für Aufsehen – und Entrüstung. Viele eingefleischte Fans goutierten den Deal nicht und protestierten zu Beginn des Heimspiels gegen den FC St. Gallen.
Nun kommt es für Burgener, der aus der Filmbranche stammt, noch schlimmer. In den sozialen Medien wird er wegen einem Interview in Indien durch den Kakao gezogen. Zugegeben: Eine extrem glückliche Figur gibt der 61-jährige dabei nicht ab, sein Englisch ist holprig.
Potenzial im E-Sport
Das ist aber noch lange kein Grund, sich über die FCB-Crew lächerlich zu machen. Denn: Das Investment in Indien zeugt von Weitsicht, ist durchdacht und clever. Im fussballverrückten Land mit über einer Milliarde Einwohnern schlummert ein immenses Potenzial.
FC Basel acquire 26% shares in Chennai City; Soccer Schools to roll out in Tamil Nadu – The Fan Garage https://t.co/hlVcqcLDAH pic.twitter.com/U69ai2Ig0B
— Chennai Informer (@chennaiinformer) February 7, 2019
Kurz- und mittelfristig dürfte der Verein am Rheinknie fussballerisch kaum von der Partnerschaft profitieren. Viele Burgener-Kritiker unterschätzen aber die Möglichkeiten, die gerade der eSport in Indien zu bieten hat. Der FC Basel hat in diesem Bereich mit der Verpflichtung eines argentinischen Fifa-Stars bereits eine Vorreiterrolle eingenommen.
Langfristiges Investment
Auch wenn diese Offensive vielen Fans nicht gefällt. Eher früher als später wird der langjährige Dominator der Schweizer Fussballs von den weitsichtigen Plänen Burgeners profitieren. Finanziell und auch in fussballerischer Hinsicht.
Dass der in der Unterhaltungsindustrie bestens vernetzte Burgener nun einen Fuss in der Eingangstüre zu Bollywood hat, ist ein offenes Geheimnis. Schaden wird das dem FC Basel nicht. Jetzt lachen in Basel viele über ihren Fussball-Chef. Wetten, dass Burgener zuletzt lacht?