FC Zürich – Canepa: Abstiegsrunde «ist keine Katastrophe»
Der FC Zürich verpasst die Top 6 und damit auch das europäische Geschäft. Von einer missglückten Saison wollen die Verantwortlichen aber nichts wissen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ancillo Canepa und Milos Malenovic blicken auf die Regular Season zurück.
- Das Verpassen der Top 6 hat finanzielle Auswirkungen.
- Der Klub will auch in Zukunft auf viele junge Spieler setzen.
Durch die Niederlage am Ostermontag gegen YB rutscht der FC Zürich in die Relegation Group. Heisst: Der Stadtclub verpasst die Europacup-Plätze.
Präsident Ancillo Canepa hält den Ball trotz des verpassten Saisonziels flach. Im Podcast «Home of FCZ» sagt er: «Das ist keine Katastrophe, wir sind ja nicht abgestiegen.»
«Lasse nicht zu, dass wir alles schlecht reden»
So negativ wie es überall geschildert werde, sehe er es nicht. «Wir sind zuversichtlich, dass wir mit der gleichen Strategie mit dem FC Zürich noch einiges erreichen können.»
Auch Sportchef Milos Malenovic ist im Podcast zu Gast. Er finde es manchmal gar nicht schlecht, wenn nicht alles so kommt, wie man es sich wünsche. «Dann kann man in Ruhe analysieren.»

Von einer missglückten Saison will auch Malenovic nichts wissen. «Ich lasse nicht zu, dass wir jetzt alles schlecht reden. Wir sind in einer Entwicklung und einem Prozess und waren sehr mutig.»
Natürlich sei er sehr enttäuscht darüber, die Top-6 verpasst zu haben. «Wir haben so viel Zeit und Engagement investiert und das Potenzial war da. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir im Winter bewusst einen Cut gemacht haben.»
Junge Spieler fördern
Der Sportchef spricht dabei die Strategie des FCZ an, viele junge Spieler einzusetzen.
Malenovic: «Wir haben bereits für die Zukunft geplant – dafür wurde ich auch geholt. Wir wollen den Verein nachhaltig weiterentwickeln und kein Chaos kreieren.»
Er finde, dass der FCZ in der Rückrunde einen sehr attraktiven Fussball gespielt und die meisten Spiele dominiert habe. «Grundsätzlich bin ich sehr positiv gestimmt.»

Es gehe ihm um die Förderung des Individuums. «Wir wollen die jungen Spieler so schnell wie möglich in die erste Mannschaft bringen. Manchmal verlieren wir auch Spiele, weil wir viel Risiko eingehen.»
Präsident Canepa ergänzt: «Das war schon immer die Philosophie des FCZ. Aber seit Milos hier ist, haben wir das noch intensiviert.»
Die Strategie mit den Jungen hat auch einen finanziellen Hintergrund. «Wir können Qualität nicht einfach so einkaufen. Wir haben keinen Milliardär im Rücken, welcher jedes Defizit deckt», so Canepa.
Punkto Budget habe man sich bereits ein Tag nach dem YB-Spiel zusammengesetzt. Und es werde gezwungenermassen Anpassungen geben.
Canepa: «Ganz banal heisst das: Kosten senken. Das wird aber eine grosse Herausforderung.»
Rückendeckung für Trainer Moniz
Zuletzt gab es zudem Spekulationen über die Zukunft von Trainer Ricardo Moniz.
Milos Malenovic stärkt dem Holländer den Rücken: «Ich schätze Ricardo als sehr akribischen Trainer, er kann Talente entwickeln.»

Er pflege einen intensiven Austausch mit Moniz. «Klar hat man da teilweise verschiedene Meinungen, aber das ist normal.»
Präsident Canepa meint: «Milos und Ricardo kennen sich seit vielen Jahren. Da ist ein gutes Vertrauensverhältnis vorhanden. Die beiden arbeiten sehr professionell und sehr konstruktiv miteinander.»