Gianluigi Buffon von Juventus Turin flucht über den Schiri
Das Wichtigste in Kürze
- Gianluigi Buffons Champions League-Abenteuer endete gestern in der 93. Minute abrupt mit einer roten Karte.
- Im Anschluss entlädt sich ein Gewitter – Buffon wettert gegen Schiedsrichter Michael Oliver.
Welch Frust, welch Bitterkeit, welch Dramatik, die sich in der 93. Minute im Rückspiel zwischen Real Madrid und Juventus Turin im Estadio Santiago Bernabéu zuträgt. Die «Alte Dame» hat soeben einen 0:3-Rückstand aus dem Hinspiel wettgemacht und ist nur dreissig Sekunden davon entfernt, sich in die Verlängerung zu retten. Da passiert es: Medhi Benatia stösst Lucas Vazquez im Strafraum. Penalty für Real, Ronaldo versenkt gekonnt. Dazwischen fliegt Gianluigi Buffon vom Platz.
Dass der 40-Jährige den Entscheid nicht verstehen kann, wäre meilenweit untertrieben. Buffon wettert gegen Schiedsrichter Michael Oliver, «Fahr zur Hölle!», soll er gerufen haben. Die für diese Aussage berechtigte Rote Karte ist ein unrühmlicher Abgang aus der Champions League für Buffon – eventuell sogar sein letzter Auftritt im internationalen Geschäft überhaupt. Ein Abgang, der eines Gianluigi Buffon nicht würdig ist.
«Diese Sachen machen Tiere, keine Menschen»
Nach dem Spiel hat sich Buffon keineswegs beruhigt. Der Italiener knöpft sich den Schiedsrichter auf heftigste Art und Weise vor, schäumt mit einen unaufhaltbaren Tornado wütender Worte gegen den Engländer. Ein paar Beispiele davon:
• «Ein Mensch kann nach einem solchen Spiel keine solch besonders fragwürdige Szene pfeifen, es sei denn, an der Stelle des Herzens befindet sich ein Mülleimer.»
• «So bist du kein Mensch, diese Sachen machen Tiere, nicht die Menschen.»
• «Wenn du keine Persönlichkeit hast, um auf diesem Level zu pfeifen, gehst du lieber auf die Tribüne mit deiner Familie, isst Chips und geniesst das Spektakel.»
• «Er wollte den Protagonisten spielen.»
Im Anschluss kriegte sich der Altmeister wieder etwas ein, lobte den Gegner, der das Weiterkommen auch verdient hätte. Die Szenen in der Nachspielzeit zeigen aber: Eines solch grossen Sportsmannes, der so viel in seiner Karriere erreicht hat, ist ein solcher Abgang – egal auf welcher Seite man steht – nicht würdig.