Weltmeister gegen Europameister: US-Frauen siegesgewiss

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USA,

Die Niederländerinnen gehen als Aussenseiterinnen ins WM-Finale gegen die Rekordweltmeister und Titelverteidiger USA. Die Amerikanerinnen stellen wie immer ihr grosses Ego und Selbstbewusstsein zur Schau. Tags zuvor kämpfen England und Schweden um Platz drei.

Megan Rapinoe hatte sich im Laufe der WM mit dem US-Präsidenten Donald Trump angelegt. Foto: Ding Xu/XinHua
Megan Rapinoe hatte sich im Laufe der WM mit dem US-Präsidenten Donald Trump angelegt. Foto: Ding Xu/XinHua - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Fussball-Weltmeister gegen Europameister, Rekordsieger gegen Endspiel-Debütant - exakt 30 Tage nach dem Eröffnungsspiel in Paris soll das WM-Endspiel der Frauen zwischen den USA und den Niederlanden das finale Glanzlicht setzen.

Die favorisierten Amerikanerinnen geben sich vor dem Showdown am Sonntag (17.00 Uhr/ARD) siegesgewiss wie immer. «Wir wollen die Geschichte zu Ende erzählen», sagte US-Starstürmerin Alex Morgan mit typisch amerikanischem Pathos und Selbstbewusstsein.

Die US-Girls spielen nicht nur für sich, sondern mit Stolz auch immer irgendwie für die ganze Nation. «Wir haben die Mentalität, um zu gewinnen. Wir sind die Nummer eins der Welt und haben das Vertrauen in uns. Es ist die Plattform, durch die der Frauenfussball weltweit mehr Aufmerksamkeit bekommt», ergänzte die 30-Jährige im US-Teamquartier in Lyon. Für Morgan, ihre Mitspielerinnen Megan Rapinoe oder Christen Press wäre es nach dem Triumph in Kanada, als Japan im Endspiel mit 5:2 deklassiert wurde, der zweite WM-Titel hintereinander.

Stürmerin Lindsey Horan erwartet ein «enges Match, einen Kampf bis zum Schluss und eine grossartige Atmosphäre» im vollbesetzen Stade de Lyon. «Es ist ein Finale. Und jeder kann sehen, wie sehr sich der Frauenfussball weltweit entwickelt hat», sagte die 25-Jährige, die von 2012 bis 2015 gemeinsam mit der deutschen Ex-Nationalspielerin Annike Krahn für Paris Saint-Germain spielte, am Freitag.

Unklar ist, wer von der Goldenen Generation nach dem Turnier in Frankreich seine internationale Karriere beendet. Rapinoe, die am (heutigen) Freitag 34 Jahre alt wurde und das Halbfinale gegen England wegen einer Oberschenkelblessur verpasste, könnte dazugehören. Um ihr Mitwirken beim Finale wird weiterhin ein grosses Geheimnis gemacht.

Für die fast 37-jährige Fussball-Ikone Carli Lloyd, die bislang in allen sechs WM-Spielen Einsatzminuten bekam, dürfte wohl in jedem Fall Schluss sein nach der WM. Wie sich in Frankreich zeigte, ist der Frauenfussball auf Weltklasse-Niveau sehr athletisch, schnell und damit auch extrem kraftraubend geworden. Da spielt der Faktor Alter eine zunehmend grosse Rolle.

Der Europameister, der erstmals ein WM-Finale bestreitet, fühlt sich in seiner Aussenseiterolle wohl und hat gegen den grossen Rivalen im Grunde nichts zu verlieren. Zumal auch das Olympia-Ticket für Tokio schon gebucht ist. Dass die Oranje Leeuwinnen das Endspiel erreicht haben, war eine Überraschung, für Insider aber keine Riesensensation und schon gar kein Zufall.

Gleichwohl stehen sie vor einer Herkulesaufgabe. «In einem Spiel ist alles möglich», betonte Trainerin Sarina Wiegmann dennoch unverdrossen. So sieht es auch das Team um Arsenal-Stürmerin Vivianne Miedema und Bayern Münchens Lineth Beerensteyn: «Jesus, wir sind im Finale! Das ist krass», entfuhr es der Angreiferin nach 1:0 nach Verlängerung gegen Schweden.

In den WM-Partien Nummer 51 und 52 am Wochenende entscheidet sich zudem, wer den Goldenen Schuh als beste WM-Torschützin gewinnt. Am besten im Rennen sind mit je sechs Treffern Morgan und Englands Stürmerin Ellen White sowie Rapinoe (5), sofern sie spielen kann.

Bereits am Samstag (17.00 Uhr/ZDF) steigt in Nizza das Spiel um Platz drei zwischen Schweden und England. Obwohl das Duell der Verlierer nicht gerade beliebt ist bei den Spielerinnen, wäre die Bronzemedaille wie vor vier Jahren in Kanada für den englischen Nationaltrainer Phil Neville mehr als ein Trostpreis. «Es ist noch nicht zu Ende», sagte der Ex-Profi von Manchester United trotz der Enttäuschung nach dem 1:2 gegen die USA und dem verpassten Finale.

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