Markus Merk fordert einfachere Regeln beim Handspiel im Fussball
Für den früheren Schiedsrichter Markus Merk müssen einfachere Regeln beim Handspiel im Fussball her.

Das Wichtigste in Kürze
- Markus Merk setzt sich für einfachere Regeln im Fussball ein.
- Gerade wenn es um ein Handspiel geht, hat er klare Vorstellungen.
Der frühere FIFA-Schiedsrichter Markus Merk fordert einfachere Regeln beim Handspiel im Fussball. Erziele ein Spieler ein Tor und der Ball berühre dabei die Hand, solle es nicht mehr um die Frage Absicht oder nicht gehen, sagte der 56-Jährige heute Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Seines Erachtens müsste die Regel künftig lauten: «Wenn ein Tor erzielt wird und die Hand ist am Ball, dann ist es kein Tor.»
Merk reagierte damit auf Reformvorschläge des International Football Association Board bei dessen Sitzung am Donnerstag im schottischen Glasgow. Die Regelhüter des IFAB forderten dort «präzisere und detailliertere Formulierungen» zu Vergehen mit der Hand. Merk begrüsste diesen Schritt. Er selbst würde so weit gehen zu sagen: «Bei unmittelbarer Torerzielung» mit der Hand sollte der Schiedsrichter abpfeifen müssen und dem Treffer die Anerkennung verweigern.
Dies würde beinhalten, bei einem möglichen Videobeweis nur die Aktion des vermeintlichen Torschützen zu bewerten und nicht ein Handspiel beim vorherigen Zuspiel eines Mitspielers mit einzubeziehen. Wichtig sei immer, dass der Zuschauer im Stadion oder vor dem Fernseher verstehe, was entschieden werde, sagte der Sky-Schiedsrichterexperte. Das IFAB selbst will dagegen künftig möglicherweise auch ein unabsichtliches Handspiel beim Tor oder in der Torvorbereitung bestrafen, falls der Spieler dadurch einen Vorteil erziele.
Über die möglichen Regeländerungen will das IFAB am 2. März 2019 entscheiden. Dazu gehören auch zwei Vorschläge, die das Zeitschinden unterbinden sollen. Zum einen sollen Spieler bei Auswechslungen den Platz künftig an der nächstgelegenen Auslinie verlassen. Zudem soll ein Mitspieler den Ball bei einem Abstoss oder Freistoss im eigenen Strafraum schon innerhalb dieses Raums annehmen können.
Ausserdem wollen die Regelhüter dafür sorgen, dass Torhüter bei einem Elfmeter nur noch mit einem Fuss auf der Torlinie stehen müssen. «Damit würde man eine gelebte Praxis im Nachhinein regeltechnisch abdecken», erklärte Merk. Bisher muss ein Torwart beim Elfmeter mit beiden Beinen auf der Torlinie stehen, Vergehen werden in der Regel jedoch nicht geahndet.