Murat Yakin: «Lieber Geisterspiele als gar keine Spiele»
Auch der FC Schaffhausen um Murat Yakin (45) musste den Betrieb vor einigen Wochen einstellen. Wie geht der Trainer mit der speziellen Situation um?
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 2019 steht Murat Yakin in Schaffhausen an der Seitenlinie.
- Der Ex-Profi erzählt im Interview, wie er mit der Coronakrise um geht.
Nau.ch: Murat Yakin, wobei störe ich Sie gerade?
Murat Yakin: Ich habe gerade gefrühstückt und jetzt habe ich Kinder-Programm.
Nau.ch: Das heisst? Wie sieht ihr Alltag konkret aus?
Murat Yakin: Der Morgen gestaltet sich meist gemütlich. Da spiele ich meist mit meinen Kindern. Ausser, wenn sie mit der Barbie-Puppe kommen, dann schleiche ich mich davon. (lacht)
Nau.ch: Helfen Sie jetzt auch im Haushalt mit? Wissen Sie, wo bei Ihnen der Staubsauger steht?
Yakin: Natürlich weiss ich das! Heute standen noch Gartenarbeiten auf dem Programm.
Nau.ch: Und Sie gehen Ihrer Frau noch nicht auf den Keks?
Murat Yakin: Überraschenderweise nicht. Es gestaltet sich sehr harmonisch. Wir sind mit Home-Schooling beschäftigt und unternehmen viel mit den Kids.
Nau.ch: Tragen Sie beim Einkaufen eine Maske?
Yakin: Nein, das nicht. Aber ich halte mich natürlich an die Vorsichtsmassnahmen des Bundes, halte Abstand und wasche mir regelmässig die Hände.
Nau.ch: Wie sieht es mit dem Kontakt zu den Spielern des FC Schaffhausen aus? Haben sie von Ihnen ein Programm erhalten?
Murat Yakin: Sie sind in Kontakt mit dem Kondi-Trainer und den Physios. Alle sind gesund und können ihre Trainings zuhause durchführen. Ich telefoniere ab und zu mit dem Mannschaftsrat.
Murat Yakin: «Lieber Geisterspiele als gar keine Spiele»
Nau.ch: Wie fest vermissen Sie den Spiel- und Trainingsbetrieb?
Murat Yakin: Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich ihn nicht vermisse. Ich bin durch und durch Fussballer. Mir fehlt der Kontakt mit dem Ball, den Mitspielern und dem Staff.
Wir müssen aber auch positiv bleiben. Sobald es wieder los geht, sollten wir es umso mehr schätzen. Wir geniessen jetzt sicher die Freizeit, die wir haben und hoffen, dass es bald wieder losgehen kann.
Nau.ch: Was halten Sie von Geisterspielen?
Yakin: Lieber Geisterspiele als gar keine Spiele. Auch wenn diese weder förderlich noch lustig sind.
Nau.ch: Glauben Sie, dass die Saison noch zu Ende gespielt wird?
Yakin: Das ist momentan schwer zu beurteilen. Die Gesundheit der Bevölkerung hat natürlich Priorität. Ich bleibe aber trotzdem positiv, dass wir bald wieder spielen dürfen.