Rummenigge und Beckenbauer würdigen Hoeness zum Amtsjubiläum
Vor 40 Jahren begann Uli Hoeness seine Arbeit als Manager beim deutschen Fussball-Rekordmeister. Weggefährten wie Beckenbauer und Rummenigge würdigen den «Mr. FC Bayern». Rummenigge erinnert sich auch, wie schüchtern er dem Kollegen einst gegenüber trat.
Das Wichtigste in Kürze
- Langjährige Weggefährten wie Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge haben Uli Hoeness am Tag des Amtsjubiläums beim FC Bayern München gewürdigt.
«Uli Hoeness ist ein Glücksfall für den FC Bayern. Das war er als Spieler und das ist er als Manager, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender. Was der Verein heute ist und für welche Werte er steht, ist zum grossen Teil ihm zu verdanken, seinem Fachwissen, seinem Engagement, seiner Kompetenz. Wir können uns glücklich schätzen, ihn zu haben», äusserte Ehrenpräsident Beckenbauer auf der Internetseite des Vereins.
Vorstandschef Rummenigge dankte Hoeness, der am 1. Mai 1979 seinen ersten Arbeitstag als Manager hatte. «Uli Hoeness ist ein Pionier des FC Bayern. Er musste den Club 1979 ein Stück weit neu erfinden. Die Welt des FC Bayern war zu seinem Dienstantritt nicht so rosarot wie heute - doch Uli war als Manager umtriebig, schlau und erfinderisch», erklärte Rummenigge. «Seit über 40 Jahren ist er der grösste Fan des FC Bayern, erst neulich beim 5:0 über Dortmund musste ich mal wieder schmunzeln, wie er gejubelt hat - wie ein kleiner Junge. So war er, so ist er, so wird er immer sein: Der FC Bayern ist sein Leben.»
Der frühere Adidas-Chef Herbert Hainer sieht Hoeness' Manager-Zeit als «wohl spektakulärste Karriere im deutschen Fussball». Auch dank seiner Leistung sei der FC Bayern «in den vergangenen 40 Jahren zur unumstrittenen Nummer 1 in Deutschland sowie zu einem der erfolgreichsten, beliebtesten und wirtschaftlich am besten aufgestellten Clubs der Welt geworden», sagte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende. Hoeness wurde zuletzt wieder an die Spitze des Gremiums gewählt, das für vier Jahre im Amt ist. Ob er im November erneut als Präsident kandidiert, will der 67-Jährige im Juni entscheiden.
Er könne sich «den FC Bayern ohne Uli Hoeness gar nicht vorstellen», sagte Edmund Stoiber. Der ehemalige Ministerpräsident Bayerns leitet beim Rekordmeister den Verwaltungsbeirat und sitzt im Aufsichtsrat. «Uli Hoeness ist die Seele des Vereins, keiner lebt den FC Bayern wie er. Er stand und steht für den Zusammenhalt des Vereins, in guten wie in schlechten Zeiten», hob Stoiber hervor.
Der frühere Weltklassefussballer Günter Netzer lobte den Bayern-Macher ebenfalls. «Uli Hoeness hätte aufgrund seiner Fähigkeiten jeden anderen Verein auch nach oben geführt. Man hat vom ersten Moment an gemerkt, mit wie viel Herzblut er für seinen FC Bayern kämpft», sagte der 74-Jährige.
Früher sei der Trainingsplatz «ein Kartoffelacker» gewesen, Reisen seien mitunter mühsam gewesen, erinnerte Rummenigge. «Es musste alles auf neue Beine gestellt werden», sagte der heutige Vorstandschef, der einst als Spieler das Zimmer mit Hoeness teilte.
«Ich weiss noch genau, als Paul Breitner 1974 zu Real Madrid ging und ich Ulis neuer Zimmerkumpel bei den Dienstreisen wurde. Am ersten Tag schlich ich mich verstohlen im Trainingslager am Tegernsee rein. Ich wusste nicht: Wie verhalte ich mich? Also hab' ich erst mal die Klappe gehalten», sagte Rummenigge. «Nach dem Abendessen lief ,Der Kommissar‘ im Fernsehen. Und plötzlich meinte Uli: ,Sagst du heut auch noch mal was?‘ So ist Uli. Immer geradeheraus und ehrlich.»