Xherdan Shaqiri: Sinnvoller Transfer, aber es droht Ablenkungsgefahr
Wird Xherdan Shaqiri (29) bei Olympique Lyon zum grossen Star in der Ligue 1? Oder kann sich der Wechsel für den Schweizer auch negativ auswirken? Das sagt Nau.
Das Wichtigste in Kürze
- Liverpool lässt Xherdan Shaqiri nach drei Jahren ziehen.
- Birgt der Wechsel nach Frankreich auch Gefahren für den Nati-Star?
- Hier kommt das Pro und Kontra von Nau.ch.
Der sechste Verein in der Karriere von Xherdan Shaqiri heisst Olympique Lyon! Für rund elf Millionen Franken wechselt der 29-Jährige aus Liverpool in die Ligue 1. Und soll bei den Franzosen gross einschlagen.
Ist der Transfer nach Lyon der richtige Schritt für den 96-fachen Nati-Spieler? Oder macht Xherdan Shaqiri damit einen Fehler? Das sind die Pro- und Kontra-Argumente.
Micha Zbinden, Chefredaktor
Die wirre Karriereplanung von Xherdan Shaqiri hat gestern ein Ende genommen. Ein Transfer zu Lyon macht Sinn – könnte man auf den ersten Blick meinen. Weit gefehlt. Denn: Lyon liegt gerade mal 290 Kilometer von Shaqs Heimat Basel entfernt.
Gut möglich, dass Shaq mit seinem schwarzen Lamborghini Urus, notabene mit 305 Km/h der schnellste SUV (Sports Utility Vehicle) der Welt, die Strecke in Rekordzeit meistern wird. Die Gefahr besteht also, dass der Zauberzwerg mit der 340’000-Franken-Karosse mehr Zeit in Basel verbringen wird, als den Lyonern lieb ist.
Die Nähe zu seinem Basler Clan und den Freunden könnte Gift sein für den weiteren Verlauf seiner Karriere. Achtung Shaq, es droht die maximale Ablenkungsgefahr!
Christoph Böhlen, stv. Sportchef
Sportlich hat Xherdan Shaqiri alles erreicht! Er holt mit Bayern und Liverpool zweimal die Champions League, wird unter anderem dreimal deutscher und einmal englischer Meister. Dazu kommen drei Titel mit dem FC Basel in jungen Jahren – und 96 Länderspiele (26 Tore)!
Der 29-Jährige ist der wohl talentierteste Fussballer, den dieses Land je gesehen hat. Nur etwas fehlt ihm noch: Er muss einmal in einem Top-Verein über mehrere Saisons eine prägende Rolle einnehmen. Und genau das ist bei Olympique Lyon möglich.
Shaqiri tritt in die grossen Fussstapfen von Memphis Depay (neu in Barcelona). Damit erhält er im Offensivspiel von Trainer Peter Bosz viele Freiheiten. In Lyon kann sich «Shaq» so richtig austoben – sofern er sein Verletzungspech hinter sich lassen kann. Zuletzt hat er in der Schweizer Nati an der Euro 2020 eindrücklich bewiesen, dass er dazu in der Lage ist.
Über fehlende Aufmerksamkeit in der verhältnismässig «kleinen» Ligue 1 muss er sich keine Sorgen machen. Mit dem Wechsel von Lionel Messi zu Ligakonkurrent PSG wird die höchste französische Liga weltweit in den Fokus rücken. Das richtige Scheinwerferlicht für den einst zum «Alpen-Messi» gekürten Schweizer Nati-Star.