YB schlägt FCZ im Cup – Itten: «Rote Karte macht sicher etwas aus»
Mit einem Mann mehr gelingt YB auswärts im Letzigrund im Cup-Viertelfinal ein 3:2-Arbeitssieg gegen den FCZ. Die Berner müssen aber bis zuletzt zittern.
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Das Wichtigste in Kürze
- YB zittert sich gegen den FCZ in Überzahl zum Halbfinal-Einzug im Schweizer Cup.
- Die Berner drehen einen Rückstand mit einem Mann mehr noch um.
- Rodrigo Conceicao hatte nach einer halben Stunde eine diskutable Rote Karte gesehen.
- Im Cup-Halbfinal trifft YB auswärts auf Biel.
Es ist ein absoluter Zittersieg, den YB am Donnerstagabend auswärts im Letzigrund feiert: Fast eine Stunde spielen die Berner gegen den FCZ im Cup-Viertelfinal in Überzahl. Mit einem Mann mehr gerät man aber sogar in Rückstand. Erst in der letzten halben Stunde gelingt dem Meister noch die Wende.
«Das Wichtigste ist, dass wir als Mannschaft weiterkommen», freut sich Cedric Itten, der den Assist zum 3:2-Siegtor liefert. «Das haben wir geschafft – schön, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte. Die Rote Karte macht sicher etwas aus über die Distanz», so der Berner Torjäger zum mitentscheidenden Platzverweis.
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«Jede Rote Karte in einem Spiel verändert die Partie», meint auch YB-Captain Loris Benito. «Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass es bei uns die Marschrichtung verändert hat. Sicher aber die Ausgangslage, dass sich der Gegner mehr hinten hineinstellen muss», bilanziert Benito nach dem Spiel.
Führungstreffer aberkannt – FCZ wird besser
Nach zwei Minuten jubeln die Berner schon über den vermeintlichen Führungstreffer durch Ugrinic – aber nur verhalten. Und das zurecht, wie sich unmittelbar danach zeigt: Der Treffer wird wegen Abseits direkt aberkannt, auch wenn die Szene anschliessend unerwartet lange vom VAR geprüft wird.
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Insgesamt ist YB die bessere Mannschaft in der Anfangsphase, offensiv gelingt beiden Seiten aber wenig. Fassnacht kommt dem Führungstreffer nach 20 Minuten am nächsten, sein Abschluss wird aber von Brecher pariert. Auf der Gegenseite rettet von Ballmoos erst bärenstark aus kurzer Distanz gegen Emmanuel, dann bei einem Conceicao-Distanzhammer.
FCZ zuerst in Führung, dann in Unterzahl
Nach genau einer halben Stunde geht der FCZ dann in Führung – und das nicht unverdient: Die Young Boys bekommen eine Eckball-Serie nicht geklärt, der Ball landet bei Zuber. Aus spitzem Winkel schiebt er den Ball zwischen den Beinen von YB-Keeper von Ballmoos durch. Der sieht in dieser Szene nicht gut aus.
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Aber nur vier Minuten später der Nackenschlag: Conceicao zupft im Laufduell als letzter Mann an Ugrinic, der geht zu Boden. Schiedsrichter Schnyder zeigt zunächst Gelb, dann nach VAR-Eingriff aber glatt Rot. Ein harter Entscheid – und der FCZ muss eine Stunde in Unterzahl spielen.
YB gleicht kurz vor der Pause aus
In Überzahl drückt YB auf den Ausgleichstreffer, Monteiro verfehlt aber aus kurzer Distanz unerklärlich das Tor. Wenig später macht er seinen Fehler mit einem herrlichen Zuspiel auf Ugrinic im Zentrum wieder gut. Der muss nur den Fuss hinhalten und drückt den Ball zum 1:1 über die Linie.
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Aber kurz nach dem Seitenwechsel gehen die Zürcher aus einer Standardsituation wieder in Führung: Mounir Chouiar bringt einen Eckball zur Mitte, dort kann Mariano Gomez unbedrängt zum Kopfball hochsteigen. Von Ballmoos kann dem Ball nur noch hinterhersehen, die Schuld muss er bei seinen Vorderleuten suchen.
In Überzahl gelingt YB die Wende
Aber diesmal währt die Führung der Zürcher nicht lange: Nach 59 Minuten bringt Monteiro nach einer herrlichen Einzelaktion den Ball von der Grundlinie ins Zentrum. Am Elfmeterpunkt steht Zachary Athekame frei und hämmert den Ball unter die Querlatte. Nach einer Stunde steht es 2:2 – alles wieder offen.
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Nur Sekunden später steht der eben eingewechselte Ebrima Colley völlig frei vor Brecher, hat alle Zeit der Welt. Brecher pariert den miserablen Schuss aus kurzer Distanz aber stark. Nach 72 Minuten macht es der Berner Stürmer dann besser: Itten gewinnt den Zweikampf gegen Mendy und legt den Ball zur Mitte, Colley netzt freistehend zum 3:2 ein.