YB schlägt den FCB auswärts im Cup-Halbfinal mit 4:2
Das Wichtigste in Kürze
- YB setzt sich auswärts beim FCB im Cup-Halbfinal mit 4:2 durch.
- Beide Seiten liefern offensiv ein Feuerwerk, zeigen defensiv aber Schwächen.
- Die Fans im Joggeli bekommen einen echten Kracher geboten.
Der erste Finalist im Schweizer Cup heisst YB: Der Super-League-Tabellenführer setzt sich im Halbfinal auswärts beim FC Basel mit 4:2 durch. Cedric Itten glänzt als Doppelpacker, auch Rieder und Elia treffen. Males und Ndoye verkürzen zweimal für den FCB.
Gewinnt YB in dieser Saison den Cup?
«Die Effizienz von YB ist unfassbar gut. Wir bekommen in den ersten Minuten einen Penalty gegen uns, das tut weh. Schlussendlich ist einfach zu viel gegen uns gelaufen heute», bilanziert FCB-Routinier Michael Lang.
Einen taktischen Fehler habe man mit der hohen Defensivlinie aber nicht gemacht. «Es war ein mutiger Ansatz, aber für mich der richtige», so Lang. «Es war auch nicht der Matchplan, dass wir nach einer Minute einen Penalty kassieren.»
«Die Enttäuschung ist sehr gross, wir wussten, was auf dem Spiel steht», meint sein Teamkollege Darian Males. «Ich kann es absolut nicht verstehen. Wir hatten eine gute Energie nach dem 2:1, die Stimmung, die Fans waren da. Das 3:1 war ein Schlag ins Gesicht.»
Penalty verschafft YB den Blitzstart
Es dauert keine zwei Minuten, dann zeigt der Schiedsrichter auf den Punkt: Adams verschätzt sich bei einem weiten Ball, Hitz kommt heraus und Elia kommt zu Fall. Itten bleibt vom Punkt gegen Elfer-Schreck Hitz eiskalt und macht das frühe 1:0 für YB.
Der FCB lässt sich vom frühen Gegentor aber nicht einschüchtern. Amdouni kommt nach einem Xhaka-Eckball brandgefährlich zum Kopfball. Aus kurzer Distanz bringt der Nati-Jungstar den Ball aber nicht aufs Tor.
Der Treffer fällt auf der Gegenseite: Die Berner kombinieren sich schön vor das Tor, Ugrinic zieht von links in den Strafraum. In der Mitte steht Rieder völlig frei, was Ugrinic erkennt und den Ball perfekt auflegt. Rieder platziert den Ball links unten in die Ecke zum 2:0.
Basel ist auch nach dem erneuten Gegentor gut im Spiel, nur der letzte Pass will oft nicht gelingen. Auf der Gegenseite hat Fassnacht kurz vor der Pause noch eine Top-Chance. Sein Abschluss aus vollem Lauf geht aber knapp über das Tor, Hitz wäre wohl zur Stelle gewesen.
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel müsste es eigentlich den FCB-Anschlusstreffer geben. Nach einem Eckball tanzt der Ball auf der Linie, Racioppi rettet mirakulös. Im Nachsetzen bringt Basel den Ball dann nicht gefährlich auf das Tor.
Nur kurz ist der FCB zurück im Spiel
Besser macht es Basel einige Minuten später nach einer schönen Kombination auf der linken Seite. Millar legt brillant mit der Hacke auf Calafiori weiter. Der bedient Males, dessen Abschluss von Amenda unhaltbar zum 1:2 abgefälscht wird.
Aber YB übernimmt sofort wieder das Ruder und schlägt postwendend zurück. Fassnacht spielt den Ball zur Mitte, wo Itten sich gegen drei Gegenspieler durchsetzt. Sein Abschluss in die kurze Ecke kommt zu schnell für Hitz, der das 3:1 nicht verhindern kann.
Und fünf Minuten später macht Elia den Deckel drauf: Blum hämmert den Ball aus der Defensive nach vorne. Dort hat der Offensiv-Flitzer viel Platz und keinen Gegenspieler. Nach einem monströsen Antritt legt er den Ball zum 4:1 nach 68 Minuten ins Netz.
Aber Basel schlägt noch einmal zurück – praktisch aus dem Nichts fällt das 2:4. Ndoye bekommt den Ball am Strafraumeck und hat viel Platz. Mit einem Distanzschuss überrascht er Racioppi im langen Eck.
Heisse Schlussphase zwischen YB und FCB
Nach 80 Minuten hat der FCB noch einmal Riesenglück. Binnen weniger Sekunden klatscht der Ball dreimal ans Aluminium. Fassnacht köpft an die Latte, der Ball wird zur Kerze und klatscht von oben erneut ans Gehäuse. Den Nachschuss köpft Ugrinic dann an den Pfosten.
Danach bleiben die ganz heissen Chancen aus, die Schlussphase verwaltet YB weitgehend souverän. Allerdings gibt es auf beiden Seiten noch eine Elfmeter-Szene, die jedoch vom Schiedsrichter jeweils negativ bewertet wird.
«Wir haben heute vielleicht die fünf Prozent mehr Willen und Qualität auf den Platz gebracht. Es war eine geile Mannschaftsleistung», lobt YB-Abwehrchef Cedric Zesiger sein Team. «Manchmal ein bisschen dreckig, manchmal etwas gelitten.»
Die Berner hätten die Phasen, in denen Basel stärker war, gut überstanden. «Wir konnten mit dem 3:1 und dem 4:1 gut reagieren. Das hat ihnen die Luft wieder abgestellt. Das 4:2 hat für uns keine extreme Rolle mehr gespielt.»
Sein Mannschaftskollege Sandro Lauper richtet den Blick schon nach vorne. «Der Cupfinal ist der wichtigste Punkt, und der fehlt noch. Wir haben von Anfang an dagegen gehalten. Die frühe 2:0-Führung hat uns einen Push gegeben.»