Leichtathletik WM: Kritik an Kamera im Startblock der Sprinterinnen
Zwei deutsche Sprinterinnen haben sich über die Kameras in den Startblöcken beschwert. Nun werden die Bilder wegen der «intimen Einblicke» offiziell geschwärzt.
Das Wichtigste in Kürze
- An der Leichtathletik-WM geben die Startblock-Kameras im Sprint zu diskutieren.
- Ein Verband hat Beschwerde eingereicht, da die Neuheit «zu intime Einblicke» liefert.
- Mit Erfolg: Nun werden die Bilder während dem Lauf in den Startblock geschwärzt.
An der Leichtathletik-WM in Doha folgt ein Skandal auf den nächsten. Nach dem Hitze-Marathon bei weit über 30 Grad mit unzähligen Aufgaben und dem 100-Meter-Sieg von Coleman geht es nun wegen einem Knatsch um die Startblock-Kameras weiter.
Der Vorwurf: Die Kameras würden zu intime Einblicke gewähren. Die Beschwerde kommt vom Deutschen Leichtathletik-Verband und wurde von den Sprinterinnen Gina Lückenkemper und Tatjana Pinto angeregt, die beide im Halbfinale über 100 m ausschieden.
Die beiden hatten die neuen Kameras, die eigentlich kurz vor dem Start die Gesichter der Athletinnen zeigen sollte, als «sehr fragwürdig» kritisiert.
«In den knappen Sachen über diese Kamera zu steigen, um in den Block zu gehen, finde ich sehr unangenehm. Da war bestimmt keine Frau an der Entwicklung beteiligt», wird Vize-Europameisterin Gina Lückenkemper auf «bild.de» zitiert.
Weltverband zeigt sich kompromissbereit
Der Weltverband IAAF ging nun auf die Beschwerde ein und hat sich mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband auf einen Kompromiss geeinigt. Demnach werden die Bilder der sogenannten «upper cameras» im TV-Kontrollraum des Khalifa-Stadions, im Fernsehen und auf der Stadion-Videowand erst gross gezeigt, wenn die Athleten im Block sitzen.
Zudem würden die Videodaten nicht gespeichert und täglich gelöscht. «Der Veranstalter hat uns versichert, dass die Bilder in der Regie während wir in den Startblock gehen, geschwärzt werden», erklärt Gina Lückenkemper weiter.
Der Einsatz der neuen Kameras im Startblock ist nur bei den 100 Metern und im Hürdensprint vorgesehen. Die Idee dazu, ist es laut dem Weltverband, die Kommunikation zwischen Athleten und Zuschauern durch eine neue «Eventpräsentation» zu verbessern.