Lückenkemper: Leichtathletik ist «nicht zukunftsfähig»
Nach Ansicht von Sprint-Ass Gina Lückenkemper muss die olympische Kernsportart moderner werden, um auf lange Sicht attraktiv zu bleiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Vorbild für Reformansätze ist aus Sicht der aktuell besten deutschen 100-Meter-Sprinterin (10,95 Sekunden) das traditionsreiche Berliner ISTAF.
«Die Leichtathletik ist nicht innovativ genug und muss noch eine Menge lernen. So wie die meisten Wettkämpfe derzeit organisiert sind, ist unsere Sportart nicht zukunftsfähig», sagte die EM-Zweite vom SCC Berlin in einem Interview mit dem Portal «t-online». «Was viele noch nicht verstanden haben, ist wie schnelllebig unsere Gesellschaft geworden ist», betonte die 22-Jährige. «Tagesveranstaltungen ziehen – mit Ausnahmen der internationalen Meisterschaften – nicht mehr.»
Ein Vorbild für Reformansätze ist aus Sicht der aktuell besten deutschen 100-Meter-Sprinterin (10,95 Sekunden) das traditionsreiche Berliner ISTAF. Dies sei für sie «der positive Vorreiter, wie ein straffes, aber trotzdem vielseitiges Meeting an einem Nachmittag organisiert werden kann», sagte Lückenkemper. «Wir brauchen mehr kleinere Spezialisten-Wettkämpfe, um attraktiv zu bleiben.»
Dass die Leichtathletik bis auf Grossereignisse wie Olympia oder WM kaum noch im Fernsehen stattfindet, macht die mehrfache deutsche Meisterin «traurig. Ich kann den Menschen aber auch keinen Vorwurf machen, in Deutschland ist es tatsächlich auch sehr schwierig geworden, Leichtathletik zu schauen. Selbst die Top-Wettkämpfe der Diamond League werden nur teilweise im Pay-TV übertragen», beklagte Lückenkemper. «Um das zu ändern, müssen unsere Meetings wieder attraktiver werden.»
Saisonhöhepunkt für die Leichtathleten sind die Weltmeisterschaften vom 27. September bis 6. Oktober in Doha (Katar).