Formel-1-Superstar Hamilton erzwingt 97. Pole Position

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Deutschland,

Im letzten Versuch rast Lewis Hamilton doch noch auf die Pole in Portugal. Der Weltmeister zeigt wieder seine Klasse. Für Sebastian Vettel wird es schon wieder ein Tag der Enttäuschung. Sein Teamkollege kommt auf Platz vier, er auf Rang 15.

Lewis Hamilton vom Team Mercedes hat sich bei der Qualifikation für den Grossen Preis von Portugal die Pole Position gesichert. Foto: Jorge Guerrero/AFP Pool/AP/dpa
Lewis Hamilton vom Team Mercedes hat sich bei der Qualifikation für den Grossen Preis von Portugal die Pole Position gesichert. Foto: Jorge Guerrero/AFP Pool/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Verspätung durch Bauarbeiten an einem Gullydeckel hat sich Lewis Hamilton die Pole Position für die Formel-1-Premiere in Portimão mit einer Hammerrunde geschnappt.

Der 35 Jahre alte Brite verwies auf der Algarve-Achterbahn in einer packenden Qualifikation seinen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas auf den zweiten Platz. Beide Silberpfeil-Piloten hatten für ihren letzten Versuch taktiert und fuhren ihre besten Zeiten jeweils mit der vermeintlich nur zweitschnellsten Reifenmischung.

Der WM-Spitzenreiter und sechsmalige Weltmeister verschaffte sich damit auch die optimale Ausgangslage für seinen möglichen 92. Karrieresieg, mit dem er am Sonntag (14.10 Uhr MEZ/Sky und RTL) alleiniger Rekordhalter werden kann. Für Hamilton war es schon die neunte Pole Position dieser Saison und die 97. seiner Laufbahn. «Ich kann gar nicht sagen, wie schwer das war. Wir haben ein super Auto. Man muss aber auch alles rausholen», meinte Hamilton, der am Ende drei schnelle Runden versucht und damit Erfolg hatte, während Bottas nur einmal Vollgas gab. «Das war meine Entscheidung», sagte er.

Aus der zweiten Reihe werden den zwölften WM-Lauf im Corona-Jahr Max Verstappen im Red Bull und Charles Leclerc im Ferrari in Angriff nehmen. Sebastian Vettel schaffte es in der K.o.-Ausscheidung schon wieder nicht in die Top Ten. Platz 15, mehr war nicht drin. Zum neunten Mal in diesem Jahr war für den viermaligen Weltmeister im zweiten Abschnitt der Arbeitstag im Ferrari beendet. «Im Moment sehe ich ja gar kein Land, das ist ja wie eine andere Klasse», sagte er mit Blick auf sich und den deutlich besser platzierten Teamkollegen.

Statt Rennautos mit über 300 Stundenkilometern tuckerten allerdings zum geplanten Beginn der Qualifikation erstmal kleine Lkw mit Baumaterial über den Kurs. Im letzten Freien Training hatte sich ein Gullydeckel gelöst, als Vettel gegen Ende in Kurve 14 darüber gerast war. Vor mehreren Tausend gebannten Zuschauern - 27.500 sind an den Grand-Prix-Tagen jeweils erlaubt - waren gleich mehrere Mitarbeiter im Einsatz, am Ende wurde die Gefahrenstelle zubetoniert und trocken gefönt.

Es konnte losgehen. Wie von Hamilton schon prophezeit, herrschte gleich Hochbetrieb. Der rutschige neue Asphalt, die Streckencharakteristik mit vielen Anstiegen und Abfahrten plus uneinsehbaren Kurven - eine echte Herausforderung für die Piloten. «Es ist definitiv eine der schwierigsten Strecken. Es ist Hardcore», betonte Hamilton nach seiner perfekten Pole-Runde.

Wie fehlerfördernd die Strecke ist, hatten schon die vielen Trainingsrunden gezeigt, in denen Bottas noch am besten mit dem Kurs zurechtgekommen war. Der Finne, der zuletzt auf dem Nürburgring vor zwei Wochen von einem Defekt im Rennen gestoppt worden war, fuhr in allen Freien Trainings die schnellste Runde.

Mit der vierten Pole Position in diesem Jahr wurde es aber nichts. Hamilton legte schon im ersten Zeitabschnitt vor, knapp gefolgt von Verstappen, erst dann kam Bottas. Im Mitteldrittel war Bottas wiederum der Schnellste vor Hamilton und Verstappen. Und auch kurz vor Schluss lag Bottas noch vorn, ehe Hamilton den 31 Jahre alten Finnen mit über einer Zehntelsekunde Vorsprung auf Platz zwei verdrängte und danach den jubelnden Fans auf den Tribünen zuwinkte.

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