Keine «normale Saison»: Formel 1 vor neuen Corona-Problemen

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Australien,

Eine schnelle Rückkehr zur Normalität wird für die Formel 1 immer unwahrscheinlicher. Nicht nur der Saisonstart in Australien scheint schwer umsetzbar. Weitere Schwierigkeiten drohen.

Rechnet mit weiteren Änderungen im Rennkalender der Formel-1-Weltmeisterschaft: Jean Todt, Präsident des Welt-Automobilverbands FIA. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Rechnet mit weiteren Änderungen im Rennkalender der Formel-1-Weltmeisterschaft: Jean Todt, Präsident des Welt-Automobilverbands FIA. Foto: Sebastian Gollnow/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Berichten über eine coronabedingte Verschiebung des Starts in Australien drohen der Formel 1 weitere Veränderungen im Rennkalender.

Präsident Jean Todt vom Automobil-Weltverband Fia rechnet damit, dass zumindest die erste Hälfte dieses Jahres «nicht so sein wird, dass wir eine annähernd normale Saison haben können». Der 74 Jahre alte Franzose geht ausserdem davon aus, «dass wir in den nächsten Tagen eine ganze Menge an möglichen Änderungen in den verschiedenen Kalendern hören werden, nicht nur in der Formel 1», wie er von mehreren Motorsport-Fachportalen zitiert wurde.

Erst am Vortag hatte es Medienberichte gegeben, dass das geplante erste Rennen am 21. März in Melbourne wohl nicht wie erhofft stattfinden kann. Grund dafür sind die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie in Australien. Knackpunkt soll eine 14-tägige Quarantäne für alle Beteiligten sein. Wann der Grand Prix später im Jahr nachgeholt werden kann, ist offen. Die Verhandlungen laufen jedoch bereits, wie die Regierung des Bundesstaates Victoria mitteilte. Eine offizielle Bestätigung für die Verschiebung gibt es noch nicht. Sollte es so kommen, könnte das Formel-1-Premierenjahr von Mick Schumacher mit dem US-Team Haas erst Ende März in der Wüste von Bahrain beginnen.

Eigentlich soll es in diesem Jahr gleich 23 Rennen geben - so viele wie nie zuvor, wenn auch erneut ohne Grand Prix in Deutschland. Doch die Pläne für eine Rückkehr zur Normalität mit Stationen in Europa, Asien, Nord- und Südamerika, dem Nahen Osten sowie Australien scheinen zu ehrgeizig. «Leider ist es nicht vorbei», sagte Todt zur weltweit angespannten Corona-Situation. «Es gibt immer noch Lockdowns. Die Einschränkungen durch das Virus sind da.»

Schon 2020 hatte die Pandemie zu vielen Veränderungen geführt. Nach dem um mehrere Monate verspäteten Saisonstart in Österreich gab es nur 17 statt 22 Rennen. Es konnte lediglich in Europa und dem Nahen Osten gefahren werden. «Ich denke, 2020 war eine grossartige Saison mit viel Kreativität», sagte Todt. Zwar gelang es immerhin, eine WM durchzuziehen, allerdings führte sie zu Millionenverlusten bei den Veranstaltern und Existenzangst bei den kleinen Rennställen. Auch deswegen soll es 2021 eigentlich wieder zur Welttournee und möglichst schnell auch einer Rückkehr der Fans an die Strecke kommen.

Medienberichte Ende des vergangenen Jahres legten nahe, dass das Formel-1-Management bereits die Zusage aller Länder sicher hat, dass der gesamte Tross mit mindestens rund 1000 Personen jeweils unter besonderen Bedingungen einreisen darf. Im Fall von Australien scheint das nun zumindest zum geplanten Termin doch noch nicht zu klappen. 23 Saisonläufe könnten jedoch insgesamt auch die Möglichkeit zu kurzfristigen Streichungen einzelner Events bieten, sollte die Pandemie weiterhin nicht beherrschbar sein. Ein Puffer ist auch aus finanzieller Sicht wichtig, denn 2020 galt: Damit die TV-Gelder vollständig fliessen können, mussten mindestens 15 Rennen stattfinden.

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