W-Series: Die erste Rennserie nur für Frauen startet in Hockenheim

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Deutschland,

Die W-Series ist eine Rennserie ausschliesslich für Frauen. Schon vor dem Saisonstart am Samstag polarisiert das neue Motorsport-Projekt.

W-Series Lausitzring Test
Die W-Series startet am Wochenende in ihre erste Saison. - W-Series

Das Wichtigste in Kürze

  • Die W-Series ist eine Rennserie ausschliesslich für Frauen.
  • 18 Rennfahrerinnen kämpfen um einen Preis von rund 500.000 Franken.

Selten hat eine Motorsport-Veranstaltung schon vor ihrem ersten Rennen so viel Kritik auf sich gezogen. Wenn die W-Series am Samstag im deutschen Hockenheim erstmals am Start steht, ist den Piloten alle Aufmerksamkeit sicher.

Denn die W-Series ist keine Rennserie wie jede andere. Ausschliesslich Frauen dürfen im Cockpit des Formel-Renners Platz nehmen. Das Starterfeld von 18 jungen Rennfahrerinnen wurde vor Saisonbeginn in einem komplexen Verfahren gecastet.

Mehr als 50 Bewerberinnen gab es für die ursprüngliche Ausscheidung. Mit dabei waren mit Marylin Niederhauser und Sharon Scolari auch zwei Schweizerinnen. Ins Starterfeld geschafft haben es die beiden aber nicht.

W-Series als Sprungbrett für mehr

Für die Pilotinnen, die die Qualifikation –inklusive dreitägigem Casting am Wachauring in Österreich – geschafft haben, geht es um viel. Mit 1,5 Millionen Franken ist die Serie insgesamt dotiert, rund 500.000 davon gehen an die Meisterin. Der Rest wird auf die weiteren Top-Platzierungen verteilt.

Gefahren werden insgesamt sechs Rennen im Rahmen der DTM. Die Punkteverteilung funktioniert dabei gleich wie in der Formel 1, für den Sieg gibt es 25 Zähler. Wer nach den sechs Rennen die meisten Punkte hat, holt sich den Hauptpreis ab.

Favoritin darauf ist wahrscheinlich die Engländerin Jamie Chadwick. Die 20-Jährige gehört zum Aston-Martin-Juniorprogramm, war jüngste Siegerin der britischen GT-Meisterschaft. Sie gewann als erste Frau einen Lauf der britischen Formel 3 und wurde im Winter Meisterin der MRF-Challenge. 2019 startet sie neben der W-Series auch in der asiatischen Formel-3-Meisterschaft, der Fokus ist aber auf der Frauen-Serie.

Jamie Chadwick W-Series
Jamie Chadwick geht als Titelkandidatin in die erste Saison der W-Series. - W-Series

Schon lange vor dem ersten Rennen hagelte es von zahlreichen Seiten Kritik an der Serie. Für einige Rennfahrerinnen – wie etwa die Deutsche Sophia Flörsch – ist die Serie ein Rückschritt. Sie sprechen von Segregation und Diskriminierung. Die W-Series sei ein Versuch, Frauen aus dem regulären Motorsport zu drängen und in eine eigene Kategorie zu zwingen.

Für andere ist es hingegen eine Chance, Rennfahrerinnen eine Bühne zu bieten. Alle Pilotinnen sitzen in identischen Fahrzeugen und werden von einer gemeinsamen Mechaniker-Crew betreut. Das soll allein das Talent entscheiden lassen.

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