Mittelländisches Schwingfest Habstetten BE
Das Wichtigste in Kürze
- Nau berichtet laufend vom Mittelländischen Schwingfest in Habstetten BE.
- Die Schwingsaison ist mit drei Kranzfesten am heutigen Sonntag so richtig lanciert.
Nau arbeitet an den Schwingfesten mit Upstream Media AG zusammen. Die Produktionsfirma überträgt gleichzeitig das Schwyzer Kantonale live.
Das Herz der Berner Schwingfans schlägt heute höher. Gemeldet sind die Könige Kilian Wenger und Matthias Sempach. Dazu Christian Stucki, der Unspunnensieger von 2017 und der junge wilde Remo Käser. Viel Unterstützung dürfte auch der einheimische Willy Graber erhalten. Insgesamt sind zehn Eidgenossen gemeldet.
Viel Vorsicht im ersten Gang
Die Spitzenpaarungen liessen es vorsichtig angehen. So stellen Christian Stucki und Kilian Wenger. Auch der zweite anwesende König, Matthias Sempach stellt gegen Florian Gnägi und auch Reusser Philipp und Ruedi Roschi wollten noch nicht zu viel aufs Spiel setzen.
Gewinnen konnte Matthias Aeschbacher gegen Philipp Roth und Curdin Orlik gegen Remo Käser. Für Spektakel sorgte der einheimische Willy Graber. Er lag schon fast auf dem Rücken, konnte sich aber noch befreien aus dem Griff von Roger Rychen und seinen Gegner dann sogar ins Sägemehl betten. Das Publikum war aus dem Häusschen.
Orlik, Graber und Aeschbacher an der Spitze
Im zweiten Gang mussten sich die Eidgenossen beweisen. Den Erwartungen gerecht wurde Willy Graber, der wiederum spektakulär schwang und Urs Schütz bodigte. Graber hat das Publikum hinter sich. Ebenfalls zwei gewonnene Gänge konnten sich Orlik Curdin, Matthias Aeschbacher und André Zahler notieren lassen. Die Eidgenossen Wenger, Rychen und Stucki sind auf Rang fünf in Lauerstellung.
Aeschbacher alleine an der Spitze
Nach dem dritten Gang ist Matthias Aeschbacher alleine an der Spitze mit drei gewonnenen Gängen. Dahinter sind die Schwinger immer noch nahe beieinander. Die Bösen Wenger, Sempach, Käser und Stucki nehmen langsam fahrt auf, sie gewinnen ihre Gänge. Nach der Mittagspause ist vom Einteilungsbüro Fingerspitzengefühl gefragt. Sicher ist aber, dass es einen Schwinger zu finden gilt, der Aeschbacher das Wasser reichen kann.
Aeschbacher gebremst, Sempach gibt auf
Matthias Sempach kam den ganzen Morgen nicht richtig auf Touren. Man hatte den Eindruck, er sei gehemmt. Am Mittag dann die Durchsage, dass Sempach auf die Fortsetzung des Fests verzichtet. Auf Facebook schreibt Sempach, dass sein Rücken ihn immer noch plagt:
Das Einteilungsbüro hat Matthias Aeschbacher Christian Stucki vorgesetzt. Und Stucki konnte Aeschbacher tatsächlich bremsen und meldet seinerseits Schlussgangambitionen an. Zur Freude des Publikums konnte auch Willy Graber seinen vierten Gang gewinnen. Er liegt nun auf dem Zwischenrang 3b. Vorneweg sind zwei Jungspunte: der 25-jährige Curdin Orlik und der 21-jährige Jan Wittwer.
Ein Kampf, der für Aufsehen sorgte, war das Aufeinandertreffen von Kilian Wenger und Roger Rychen. Wenger wollte den Kampf gewinnen und hatte Rychen eigentlich schon auf dem Rücken. Die Kampfrichter gaben das Resultat aber nicht. Beim nächsten Angriff von Wenger wusst Rychen aber zu kontern und gewann so den Gang.
Orlik im Schlussgang
Curdin Orlik konnte seine Form bestätigen und sichert sich mit dem Sieg über Philipp Roth die Schlussgangteilnahme. Wer sein Gegner wird, liegt in den Händen des Einteilungsbüros. Auf dem zweiten Platz liegen punktgleich Willy Graber, Simon Mathys, Tobias Siegenthaler, Matthias Aeschbacher, Remo Käser und Konrad Steffen. Das Publikum ist in bester Laune, liess sich zur Welle animieren und würde sicher gerne den einheimischen Willy Graber im Schlussgang sehen.
Der Einheimische soll es richten
Das Publikum kann sich freuen: Willy Graber hat die Chance, sein Heimfest für sich zu entscheiden.
Bevor es aber so weit ist, hängt Bruno Graber, Willys älterer Bruder, seine Schwingerhosen an den Nagel. Nach über zwanzig Jahren und sieben gewonnenen Kränzen beendet er seine Karriere. Das Publikum begleitet seinen letzten Gang aus dem Schwingplatz mit frenetischem Applaus.
Der Schlussgang kann kommen.
Kein Sieger im Schlussgang
Willy Graber und Curdin Orlik blieben lange Zeit vorsichtig. Das Publikum forderte durch rhythmisches Klatschen immer wieder einen Angriff heraus. Es fand aber keiner der beiden ein Rezept und so endet der Schlussgang gestellt. Den Sieg erben Matthias Aeschbacher und Remo Käser.