Remo Käser vor dem Oberaargauischen im Interview

Vor zwei Wochen gewann der Berner Schwinger Remo Käser das Seeländische Schwingfest. Am Samstag will der Oberaargauer nun erstmals am Heimfest reüssieren.

Remo Käser Adrian Käser
Remo Käser jubelt nach seinem Sieg im Schlussgang des Seeländischen Schwingfests. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag findet in Grafenried BE das Oberaargauische Schwingfest statt.
  • Remo Käser startet als Lokalmatador ins Schwingfest.
  • Noch nie konnte der 22-Jährige sein Heimfest gewinnen.

​​Remo Käser gewann in seiner Karriere bereits fünf Kranzfeste. Zuletzt siegte der 22-Jährige am Seeländischen Schwingfest in Lyss. Auch das Mittelländische und das Emmentalische konnte der Sohn des Schwingerkönigs Adrian Käser bereits gewinnen. Ein Sieg am Heimfest fehlt noch im Palmares.

Zum Anschwiegen trifft Käser am Samstag auf niemand geringeren als Kilian Wenger, Schwingerkönig 2010. Auf Wenger konnte heuer mit dem Bernjurassischen bereits ein Gaufest gewinnen.

Nau.ch: Remo Käser, wie bist du mit deinem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?

Remo Käser: Ich konnte über den ganzen Winter hinweg gut trainieren und im Kraft-, sowie im schwingerischen Bereich wieder Fortschritte erzielen. Dass ich das Seeländische Schwingfest für mich entscheiden konnte, ist natürlich super.

So früh in der Saison einen Kranzfestsieg zu verbuchen, erhofft man sich immer. Das gibt Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben.

Nau.ch: Du musstest am Bernjurassischen kurzfristig wegen einer Bauchmuskelzerrung passen. Schwingst du heuer mit Handbremse, weil du immer den Saisonhöhepunkt Eidgenössisches im Hinterkopf hast?

Remo Käser: Nein gar nicht. Mit Handbremse zu schwingen ist unmöglich. Die Bauchmuskelzerrung war noch zu akut und hat mich beim Einlaufen zu stark behindert, dass ein Einsatz keinen Sinn gemacht hätte.

Das ist eine meiner Lehren, welche ich aus der durchwachsenen Saison 2017 gezogen habe, wo ich beinahe die ganze Saison angeschlagen von einem Fest ans nächste ging. Um Topleistungen zu bringen, reicht das nicht.

Nau.ch: Du hast bereits drei Gaufeste gewonnen, dein Heimfest im Oberaargau aber noch nicht. Was würde dir ein Heimsieg bedeuten?

Remo Käser: Ein Heimfest für sich entscheiden zu können, ist natürlich immer etwas Spezielles. Gerade weil viele Freunde, Familie und Fans einen live unterstützen.

Letztes Jahr am Bernisch Kantonalen in Utzenstorf war ich mit der Schlussgangteilnahme nahe dran. Aber ich mache mir da keinen Kopf. Irgendwann wird es soweit sein. 

Nau.ch: Wie sieht dein Fahrplan fürs Eidgenössische aus?

Remo Käser: Ich hoffe, dass ich gesund bleibe und meine Schwingfeste gemäss meiner Planung absolvieren kann. Eine nicht geplante Teilnahme am Oberländischen Schwingfest in Interlaken lasse ich mir aktuell noch offen.

Ansonsten geht es am 23. Juni ans Schwarzsee-Schwinget und daraufhin ans Nordostschweizer nach Hallau SH.

Nau.ch: Siehst du dich selber als einen der Favoriten am Eidgenössischen?

Remo Käser: Favorit oder nicht Favorit, das ist was für die Medien und Schwingfans. Mein Ziel ist es, an jedem Fest die bestmögliche Leistung abzurufen und um den Festsieg zu schwingen. Wenn ich diese Kontinuität erreiche, dann habe ich schon vieles erreicht.

Zu was das am Ende führt, wird man sehen. In Estavayer 2016 war es der 3. Schlussrang. Aber natürlich haben meine Schwingerkameraden aus den anderen Teilverbänden bereits Ausrufezeichen gesetzt. Man darf gespannt sein.

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