Aussie-Tennislegende Margaret Court teilt erneut gegen LGBT aus
Das Wichtigste in Kürze
- Court sagte am Wochenende, LGBT sei des Teufels. Der Teufel wolle Australien beherrschen.
- Seit 50 Jahren fällt die Grand-Slam-Rekordsiegerin mit Rassismus und Sexismus auf.
- Damit bringt sie Tennis Australia, das sie bald ehren will, in eine Zwickmühle.
Die konservativen Ansichten von Margaret Court sind spätestens seit 2017 kein Geheimnis mehr. Damals schrieb die australische Tennis-Legende einen Brief an Qantas, weil die Airline sich für die Ehe für alle einsetzt. Sie verkündete, sie werde Qantas künftig boykottieren.
Für Apartheid, gegen Homosexualität
Im Zuge der darauffolgenden Diskussion kam auch ans Tageslicht, dass sich 1970 als Befürworterin des Apartheid-Regimes in Südafrika geäussert hatte. «Südafrika hat das Ganze besser organisiert als alle anderen Länder, vor allem die USA.»
Zudem hatte sie 1990 ihre Konkurrentin Maria Navratilova wegen derer Homosexualität kritisiert: «Sie ist eine grossartige Spielerin. Aber ich hätte lieber jemanden an der Spitze, zu der die jungen Spieler aufschauen können. Es ist sehr traurig, dass Kinder Homosexualität ausgesetzt werden.»
Immer wieder kommt es darum zu Forderungen, dass die Australian Open die Margaret Court Arena umbenennen sollen. Auch jetzt wieder, da Court sich den nächsten Eklat geleistet hat.
Margaret Court hetzt als Pastorin
In ihrem Amt als Pastorin einer Kirche in Perth hetzte sie am Wochenende gegen Lesben, Schwule und Trans-Menschen. «Der Teufel ist in die Medien, die Politiker, die Erzieher und das Fernsehen gefahren», sagte die 77-Jährige gemäss Medienberichten. «Er will Australien kontrollieren und die Gehirne der Menschen beeinflussen.»
«Dieses LGBT an Schulen, das ist des Teufels, das kommt nicht von Gott», sagte sie, die Bibel in der Hand. Und fügte hinzu: «Sieben- und achtjährige Kinder entscheiden sich, dass sie ihr Geschlecht ändern wollen.» Was allerdings faktisch falsch ist.
Unter 18-Jährige dürfen sich in Australien keiner Operation zur Geschlechtsumwandlung unterziehen. Ab zehn Jahren dürfen ist es möglich, dass Buben Hormone nehmen, die ihre Pubertät unterdrücken. Ein Effekt, der später allerdings wieder rückgängig gemacht werden kann.
Rufe nach Stadion-Umbenennung
Nach den Äusserungen von Court wurden auf Twitter wieder die Rufe laut, die die Umbenennung der Margaret Court Arena fordern. Eine offizielle Stellungnahme von Tennis Australia steht noch aus. Der Verband steckt wegen Court in einer Zwickmühle, weil er ihre Leistungen würdigen will, ihre hetzerischen Parolen allerdings nicht unterstützt.
Ende November verkündete Tennis Australia, dass Courts Ansichten viele Menschen in den letzten Jahren «herabgesetzt und verletzt» hätten. «Unser Sport heisst jeden willkommen, egal welches Geschlecht, welche Fähigkeiten, Rasse, Religion oder Sexualität sie hat. Wir werden weiterhin Inklusion auf allen Ebenen des Sports unterstützen.»
An den kommenden Australian Open soll sie anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums ihres Kalenderjahr-Grand-Slams geehrt werden.