Hass

Kinder von Boris Becker erleben häufig rassistische Anfeindungen

Lea Wurmet
Lea Wurmet

Grossbritannien,

Nach der Teilnahme an Protesten gegen Rassismus hagelte es für Boris Becker Kritik. Nun wehrt er sich und erklärt, wieso dieses Thema für ihn so wichtig ist.

Boris Becker
Boris Becker mit seinen beiden ältesten Söhnen Noah (26) und Elias (20). - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nachdem Boris Becker an Protesten gegen Rassismus teilgenommen hatte, hagelte es Kritik.
  • Nun spricht der Ex-Tennisprofi Klartext.
  • Seine Kinder müssen sich wöchentlich rassistischen Anfeindungen aussetzen.

Tennis-Legende Boris Becker spricht Klartext! Nachdem der 52-Jährige in London an Protesten gegen Rassismus teilgenommen hatte, hagelte es Kritik. Aufgrund dessen fragt er auf Twitter: «Sind wir ein Land von Rassisten geworden?»

Boris Becker
Boris Becker auf Twitter nach seiner Teilnahme an den «Black Lives Matter»-Protesten. - Twitter/@TheBorisBecker

Als der Ex-Tennisprofi daraufhin von der «Bild am Sonntag» gefragt wird, ob das wirklich so ist, stellt er eine Gegenfrage: «Haben Sie einen Gegenbeweis?» und findet klare Worte: «Jahrzehntelang haben sich viele Deutsche beim Thema Rassismus weggeduckt. Doch das geht längst nicht mehr. Nun muss sich jeder mit dieser Frage auseinandersetzen.»

Für ihn sei diese Thematik rund um Rassismus sehr persönlich. «Meine vier Kinder sind alle mixed race», so Becker. «Wer also Vorbehalte gegenüber der schwarzen Bevölkerung hat, greift mich persönlich an.»

Kinder erleben wöchentlich Anfeindungen

«Meine älteren drei Kinder erleben mindestens einmal die Woche einen rassistischen Vorfall.» Gerade deshalb ist es für Becker besonders wichtig, im ständigen Austausch mit seinen Kindern zu sein. «Meine Aufgabe ist es, meinen Kindern Stärke zu geben. Damit sie Haltung zeigen, auch gegenüber denen, die sie angreifen.»

Auch die drei Mütter seiner Kinder hätten eine andere Hautfarbe als er selbst. «Spätestens seit ich meine erste Frau Barbara kennengelernt habe, beschäftige ich mich täglich mit dem Thema Rassismus.»

Boris Becker fordert, dass man eingreift: «Es ist höchste Zeit, dem Alltagsrassismus ein Ende zu bereiten. Wer das nicht begreift, hat nichts begriffen.»

Shitstorm enttäuscht Boris Becker

Dass nach seiner Teilnahme an den Londoner Protesten ein Shitstorm ausgelöst wurde, macht Boris Becker «fassungslos». «Über die sozialen Medien erreichten mich nichts als Hass und Häme.»

Für den Ex-Tennisspieler sei es besonders bitter, dass die Fans, die ihn früher bejubelten, nun kritisieren. Und dies nur, weil er seine Familie verteidige. Becker findet dafür klare Worte: «Ganz ehrlich: Auf solche Fans kann ich verzichten.»

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