Nick Kyrgios verlegen nach Pub-Begegnung mit Reporterin
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz des Pub-Besuchs bis nach 23 Uhr am Vortag zeigte Kyrgios eine gute Leistung.
- Er wisse schon, dass er mehr machen könnte. Aber es sei ihm nicht so wichtig.
- Nadal habe er absichtlich abgeschossen: «Der kann das vertragen.»
Man kann von Nick Kyrgios halten, was man will. Etwas ist er bestimmt nicht: langweilig. Nicht auf dem Platz – und nicht vor den Mikrofonen. Nach einer starken, unterhaltsamen und von kleinen Mätzchen geprägten Partie gegen Rafael Nadal, stand Kyrgios den Reportern Red und Antwort.
Die drängendste Frage: «Hättest du besser gespielt, wenn du am Abend zuvor nicht im Pub gewesen wärst?» Kyrgios: «Nein. Du schaust viel zu glücklich aus, diese Frage zu stellen, du musst schon ein sehr langweiliges Leben haben.»
Nick Kyrgios am Abend zuvor noch im Pub
Tatsächlich hatte der Australier gegen Nadal eine gute Leistung gezeigt. Sich gegen die Topspieler zu motivieren war noch nie sein Problem gewesen. Zudem war das Match erst auf 16.30 Lokalzeit angesetzt worden – am Vortag bis um Mitternacht wach zu bleiben dürfte da drinliegen.
Gewisse konditionelle Mängel waren im Match gegen den Mallorquiner durchaus auszumachen gewesen. Doch das dürfte eher auf Kyrgios' notorische Trainingsfaulheit zurückzuführen sein.
Der 24-Jährige schien sich im Pub auf jeden Fall besser amüsiert zu haben als auf dem Trainingsplatz. Als eine Reporterin eine Frage stellte, drehte er sich zu ihr um. «Warte mal, du warst auch im Pub gestern!» Allgemeines Gelächter.
«Oh, das ist lustig», sagte Kyrgios leicht verlegen und lachte. «Das ist wirklich peinlich.»
Warum nicht noch mehr Trickshots?
Ein paar Fragen zu seiner sportlichen Leistung durfte Nick Kyrgios dann auch noch beantworten. Er sei zufrieden mit seiner Leistung, er habe gegen einen starken Nadal einen Satz gewonnen und zwei Tiebreaks erreicht.
Er wisse nicht, was er die nächsten Wochen mache. Vielleicht werde er in seinem Haus auf den Bahamas entspannen.
Warum er den Unterhand-Service nicht mehr ausgepackt habe, wenn der so effektiv gewesen sei? «Ich weiss auch nicht, Mann. Wenn ich das mache, werde ich in den Medien verrissen.»
«Ich wollte Nadal abschiessen»
Tut es ihm leid, dass er Nadal bei einem Ballwechsel abschoss und sich nicht entschuldigte?
«Das kümmert mich nicht. Der Typ hat wie viele Grand Slams? Wie viel Geld auf dem Konto? Der kann einen Ball auf den Körper verkraften.»
«Wolltest du ihn treffen?»
«Ja, das war mein Ziel. Ich habe direkt auf seine Brust gezielt, zum Glück hat er gute Hände.»
«Es ist doch einfach nur Tennis»
Auf seinen Drang, eine Show zu machen angesprochen: «Ich geniesse das, vor allem in Wimbledon. Ich habe ins Publikum geschaut, viele haben gelacht. Ich hatte viel Spass am Spiel und habe alles gegeben. »
Aber Nick Kyrgios weiss auch, woran er noch arbeiten könnte: «Ich weiss, dass ich es besser könnte. Ich könnte mehr ins Fitness, habe keinen Trainer. Ich tue nicht viel, gehe da raus und kann mit einem der Besten mithalten.»
«Schlussendlich ist es einfach Tennis. Es ist nicht so wichtig. Ich meine, für die Leute hier schon, aber für mich nicht.»