Roger Federer und Novak Djokovic bei Australian Open auf Rekordjagd
Roger Federer oder Novak Djokovic? Vieles spricht dafür, dass einer dieser beiden mit einem siebten Australian-Open-Titel zum alleinigen Rekordhalter aufsteigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Federer und Novak Djokovic starten als die grossen Favoriten ins Australian Open.
- Für beide wäre es der siebte Titel in Melbourne.
Andy Murray, Wawrinka, Jo-Wilfried Tsonga, Tomas Berdych, Nick Kyrgios – das ist nicht die Liste der Mitfavoriten. Es sind alles Spieler, die es nicht in die Setzliste des Australian Open geschafft haben, das am Montag in Melbourne beginnt. Solche, die aber niemand früh im Turnier in seinem Weg haben will. Genau das blüht aber Novak Djokovic. Nach einem Qualifikanten könnte Tsonga (ATP 177), der letzte Woche in Brisbane mit dem Halbfinaleinzug aber einen starken Eindruck hinterliess, sein Gegner sein. Dennoch ist Djokovic wieder der Mann, den es zu schlagen gilt.
Nach seiner grandiosen Rückkehr in der zweiten Hälfte 2018 kehrt der 31-jährige Serbe an seine erfolgreichste Station zurück. Sechs seiner fünfzehn Grand-Slam-Titel hat er in der Rod Laver Arena errungen. Mit einem siebten würde er zum alleinigen Rekordhalter. Aktuell teilt er sich diese Marke mit dem Australier Roy Emerson und ... Roger Federer.
Der Baselbieter war die letzten beiden Jahre erfolgreich und strebt das Triple an. Zwar sagt er: «Novak ist sicher der Topfavorit.» Doch Federer hat eine hervorragende Saisonvorbereitung hinter sich. Zudem ist er wie Djokovic ein ausgesprochener Australien-Spezialist. Er hat in Down Under 23 Einzel in Folge gewonnen.
Deshalb ist er mindestens erster Herausforderer des Weltranglisten-Ersten, der immerhin seine letzten drei Turniere (Paris-Bercy und ATP-Finals letzten Herbst und Doha letzte Woche) nicht gewonnen hat. Mit einem 21. Grand-Slam-Titel würde er nicht nur Rekordhalter am Australian Open, es wäre gleichzeitig sein 100. Tour-Titel.
Wawrinka mit schwierigen Aufgaben
Während Federer mit seiner Auslosung durchaus zufrieden sein kann und keine allzu hohen Hürden im frühen Stadium des Turniers überwinden muss, erwischte es Wawrinka ziemlich hart. Er startet gegen den unberechenbaren, an einem guten Tag aber sehr starken Ernests Gulbis, ehe gegen Nick Kyrgios oder Milos Raonic ein Aufschlaggewitter droht. Der Melbourne-Champion von 2014 scheint aber von seinen Knieoperationen erholt und bereit.
Fragezeichen bestehen auch um den Form- und Gesundheitszustand von Rafael Nadal. Er hat seit seiner Aufgabe beim US Open keinen Ernstkampf mehr bestritten. Zudem war Melbourne noch nie ein speziell gutes Pflaster für den 32-jährigen Spanier, der Finalsieg 2009 gegen Federer ist bis heute sein einziger. «Wenn er fit ist, gehört er immer zu den heissesten Sieganwärtern», betont Federer. Das «Wenn» scheint im Moment aber zu gross zu sein für eine Überraschung.