Timea Bacinszky: «Wir Spielerinnen werden sowieso nicht gefragt»
Das Wichtigste in Kürze
- Fussballstar Gerard Piqué zeigt nach dem Davis Cup auch Interesse am Fed Cup.
- Im Schweizer Team hängt man am aktuellen Format.
- Timea Bacsinszky weiss aber, dass die Spielerinnen kaum nach ihrer Meinung gefragt werden.
Nach dem Davis Cup steht auch dem Fed Cup eine Reorganisation bevor. Die Kosmos-Gruppe von FC-Barcelona-Star Gerard Piqué zeigt Interesse am wichtigsten Team-Wettbewerb im Frauentennis.
Das Ziel wäre dann eben ein Final von Männern und Frauen an einem Ort. Noch ist es nicht so weit. Handlungsbedarf besteht allerdings auch beim Fed Cup.
Mit der Rumänin Simona Halep, der Tschechin Karolina Pliskova und der Weissrussin Aryna Sabalenka standen in der 1. Runde am Wochenende nur gerade drei Top-Ten-Spielerinnen im Einsatz.
Timea Bacsinszky mag das aktuelle Format
Zu den Anhängern des traditionsreichen Teamwettbewerbs gehören die Schweizerinnen, die mit allen Titularen am Start waren und gegen Italien souverän gewannen. Timea Bacsinszky, mit nunmehr 51 Partien hinter Patty Schnyder die Schweizerin mit den zweitmeisten Fed-Cup-Einsätzen, findet das aktuelle Format ideal.
Das bedeutet nicht, dass sie gegen jede Veränderung wäre. «Wenn der Fed Cup nur alle zwei, drei oder sogar vier Jahre stattfände, würde er an Prestige gewinnen», glaubt die 29-jährige Waadtländerin. Sie vergleicht das mit den Olympischen Spielen, bei denen sie 2016 in Rio an der Seite von Martina Hingis die Silbermedaille im Doppel gewann.
«Ich weiss, was das für ein Privileg war», erinnert sich Bacsinszky gerne zurück. «Wäre das im Fed Cup auch so, würde der Wert eines Titels steigern, weil er schwieriger zu gewinnen ist.»
Heinz Günthardt findet Modus nicht entscheidend
Die Suche nach dem idealen Modus, der allen passt, ist aber wie die Quadratur des Kreises. «Die ersten Diskussionen darüber werden im Mai stattfinden», verrät Stammbach, der in der ITF als Vizepräsident amtiert.
Für Captain Heinz Günthardt ist der Modus aber nicht so entscheidend. «Der Motor eines solchen Wettbewerbs sind die Spielerinnen», sagt der ehemalige Coach von Steffi Graf.
«Den idealen Modus zu finden, ist schwierig. Aber das Ziel muss es sein, die Stars dabei zu haben. Das Format ist da nicht entscheidend, sondern nur ein Detail.»
Eines weiss Timea Bacsinszky mit Sicherheit. «Wir Spielerinnen haben nichts zu sagen. Das hat man beim Davis Cup klar gesehen.» Es ist allerdings auch fraglich, ob die Tennisprofis zu einer einheitlichen Meinung finden würden, wenn sie gefragt würden.