Boris Becker nimmt von wichtigen Erinnerungsstücken Abschied. Rund 82 Trophäen werden Interessierten in einer Online-Zwangsversteigerung angeboten.
Boris Becker muss sich von wertvollen Stücken trennen. Foto: Tobias Hase
Boris Becker muss sich von wertvollen Stücken trennen. Foto: Tobias Hase - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • 82 Trophäen und Erinnerungsstücke von Boris Becker werden zwangsversteigert.
  • Die Tennis-Ikone wurde im Juni 2017 für zahlungsunfähig erklärt.
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Insgesamt 82 Erinnerungsstücke des Ex-Tennisstars Boris Becker kommen unter den Hammer. Eine Nachbildung des Wimbledon-Pokals, eine Goldene Kamera, ein Bambi und mehr werden seit Montagabend in einer Online-Auktion zwangsversteigert.

Mit dem Verkauf an die Höchstbietenden endet die Versteigerung am 11. Juli, wie das Auktionshaus Wyles Hardy & Co in Hemel Hempstead bei London am Montag mitteilte. Damit soll Geld für die Gläubiger eingetrieben werden.

Becker war im Juni 2017 von einem britischen Gericht für zahlungsunfähig erklärt worden. Zahlreiche Gegenstände sollten daraufhin von dem Auktionshaus meistbietend versteigert werden. Dazu gehörten Pokale, Medaillen und Medien-Auszeichnungen, aber auch Persönliches wie Uhren und ein Paar Socken des 51-Jährigen.

Einstweilige Verfügung gegen Versteigerung der Trophäen

Der dreifache Wimbledon-Sieger sah durch die Versteigerung der Trophäen seine Würde verletzt. Beckers Anwälte hatten die Auktion Ende Juni 2018 daher in letzter Minute durch eine einstweilige Verfügung gestoppt. Allerdings sollte der Erfolg nicht lange währen.

«Ich freue mich sehr, dass die Auktion abgesagt wurde», teilte Becker damals mit. Zugleich beklagte er sich bitterlich über das «merkwürdige Verhalten» der Insolvenzverwalter. «Vielleicht würden sie auch gern meine Unterwäsche verkaufen.»

In einem Interview der «Bild am Sonntag» schätzte Becker, dass die Memorabilien vielleicht 100 000 Euro einbringen könnten. «Bei dieser Versteigerung geht es nur darum, mir wehzutun, weil ich natürlich an den Trophäen hänge.»

Ein Sprecher des Auktionshauses wollte am Montag keine konkrete Schätzung abgeben. Er hält aber die von Becker genannte Summe für zu gering.

Diplomat von Zentralafrika?

Der Ex-Tennisstar zog noch ein Ass: Er gab an, diplomatische Immunität zu geniessen - er könne daher nicht belangt werden. Er sei nämlich zum Sport-Attaché in der EU-Vertretung der Zentralafrikanischen Republik berufen worden.

Mit seiner schwierigen Situation habe diese Aufgabe aber nichts zu tun, betonte er. Jedoch machten die Behörden des afrikanischen Landes unterschiedliche Aussagen, ob diese Berufung wirksam sei.

Schliesslich erklärte Becker im vergangenen Dezember, er mache seinen Diplomatenstatus nicht länger geltend. Das Konkursgericht verlängerte den Insolvenzstatus Ende 2018 auf unbestimmte Zeit.

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