Wegen serbischem Volkslied: Kosovo-Botschafter geht auf Djokovic los
Das Wichtigste in Kürze
- Am letzten Sonntag gewinnt Serbien die erste Austragung des ATP Cup.
- Nach dem Triumph stimmt Novak Djokovic ein serbisches Volkslied an.
- Nun tobt der kosovarische Botschafter in Bulgarien.
An den am Montag beginnenden Australian Open könnte Novak Djokovic (ATP 2) der Halbfinalgegner von Roger Federer sein. Das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres wird der Serbe mit viel Selbstvertrauen in Angriff nehmen.
Wer gewinnt die Australian Open?
Denn: Am letzten Sonntag triumphierte er mit seinen Landsleuten beim erstmals ausgetragenen ATP Cup. Djokovic verlor während des gesamten Turniers keine Partie und bezwang im Final gegen Spanien auch Rafael Nadal (ATP 1).
Dementsprechend ausgelassen feierten Djokovic und Co. den Titel. Das Singen des serbischen Volkslieds «Vidovdan» hingegen hätten die Osteuropäer wohl lieber unterlassen.
Im Lied kommen nämlich Stellen wie «Niemand kann den Kosovo meiner Seele entreissen» vor. Die Zeilen stammen von 1989 und beziehen sich auf die erste Amselfeld-Schlacht im Juni 1389.
Für den Kleinstaat, der von 114 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen als unabhängig anerkannt wird, ist dies eine Provokation. Zudem weigert sich Serbien nach wie vor, den Kosovo als eigenständiges Land zu anerkennen.
Kosovaren kritisieren Djokovic
Auf Twitter bekommen Djokovic und seine Tennis-Kollegen ihr Fett ab: «Du kannst ein ATP-Champion sein, aber bleibst dennoch ein tief primitiver, rückständiger und gewöhnlicher Balkan-Nationalist und Chauvinist!», wettert Edon Cana, seit 2018 Kosovo-Botschafter in Bulgarien. Und legt nach: «Es kommt nicht von ungefähr, dass Novak Djokovic der unbeliebteste Tennis-Champion der Geschichte ist.»
Der Vater der Weltnummer zwei stärkt seinem Sohn in einem Interview mit dem serbischen Sender «Prva TV» den Rücken. «Wir lieben unser Volk und unser Land. Aber wir hassen andere Menschen und andere Länder nicht», sagte Papa Djokovic weiter. Novak habe mit dem Lied sicherlich keine böse Absichten gehabt.