Diese Niederlage ärgert Alexander Zverev richtig. Der mögliche Titel beim Masters-Turnier in Indian Wells ist futsch, obwohl die grössten Konkurrenten nicht mehr dabei sind. Nun geht es für den Olympiasieger in Europa in die Schlussphase dieser Saison.
Überraschend in Indian Wells ausgeschieden: Alexander Zverev. Foto: Mark J. Terrill/AP/dpa
Überraschend in Indian Wells ausgeschieden: Alexander Zverev. Foto: Mark J. Terrill/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Alexander Zverev wusste natürlich sofort, wie bitter diese unerwartete Niederlage im Viertelfinale von Indian Wells war.
Ad

Ein kurzer Handschlag mit dem Überraschungssieger Taylor Fritz, ein Nicken in Richtung Schiedsrichter, Tasche schnappen, und weg war der Tennis-Olympiasieger - Richtung Europa, wo in einer Woche mit dem Hallen-Turnier in Wien die Schlussphase seiner Saison beginnt.

Trotz einer 5:2-Führung im entscheidenden Satz und zweier Matchbälle verlor der 24 Jahre alte Hamburger 6:4, 3:6, 6:7 (3:7) und vergab damit in Kalifornien auch die grosse Chance auf den dritten Masters-Sieg in diesem Jahr. «Ich wusste, nach Stefanos' Niederlage heute Morgen, war ich so etwas wie der Favorit auf den Turniersieg. Aber mein Tennis war einfach nicht da», sagte Zverev. «Das tut weh.»

Zverev nach Niederlage sichtlich mitgenommen

Der Weltranglistendritte Stefanos Tsitsipas hatte im Viertelfinale zuvor bereits unerwartet 4:6, 6:2, 4:6 gegen Nikolos Bassilaschwili verloren. Der Georgier bezwang dann im Halbfinale Fritz und erreichte wie der Brite Cameron Norrie überraschend das Endspiel des mit 8,76 Millionen US-Dollar dotierten Hartplatzturniers.

Ein Sieg gegen Fritz, die Nummer 39 der Weltrangliste, und Zverev hätte gefühlt schon eine Hand am Pokal gehabt - so dachten wohl nicht nur die Beobachter des von Ex-Profi Tommy Haas verantworteten Hartplatzturniers im Süden Kaliforniens. «Ich habe 7:6 im dritten verloren bei einem Masters, das ich gewinnen konnte», sagte der sichtlich mitgenommene Zverev bei der Pressekonferenz. «Es ist einfach gerade kein sensationell gutes Gefühl in mir.»

Zverev war der einzige verbliebene Top-Ten-Spieler des Turniers, seit dem Achtelfinal-Aus in Wimbledon verlor er nur noch das Halbfinale der US-Open gegen den serbischen Topstar Novak Djokovic und spielte so konstant gut wie noch nie in seiner Karriere. Er holte die Goldmedaille in Tokio, gewann das Masters in Cincinnati und fühlte sich in Indian Wells erstmals in seiner Karriere nicht nur wohl, sondern spielte auch gut.

«Jetzt gerade will ich einfach nur nach Hause»

Als Fritz allerdings beim Stand von 5:2 im dritten Satz den ersten, wenig später bei Zverevs Aufschlag auch den zweiten Matchball abwehrte und dann auch noch zum 5:5 ausglich, wurde es sehr zur Freude der Fans im zweitgrössten Tennis-Stadion der Welt noch einmal richtig spannend.

Zverev gefiel das Verhalten einiger Zuschauer dabei gar nicht. «Auf der einen Seite waren ein paar, die immer zwischen erstem und zweiten Aufschlag geredet haben und nicht so schöne Dinge gesagt haben. Da habe ich dann irgendwann gesagt, okay, dritter Satz Tiebreak, seid wenigstens respektvoll», berichtete er. Gebracht hat es nichts. «Den Tiebreak hat er sensationell gespielt, da habe ich nicht viele Chancen gehabt», sagte Zverev über Fritz' Leistung. Danach verschwand er, so schnell es ging.

Seine nächste Tennis-Station ist Österreich. «Mein nächstes Turnier ist Wien, ich hoffe ich kann da gut spielen», sagte Zverev, der auch noch in Paris, Stockholm und Mitte November bei den ATP Finals in Turin antreten will. Doch daran dachte er nicht: «Aber jetzt gerade will ich einfach nur nach Hause, um ehrlich zu sein», sagte der in Monte Carlo lebende Hamburger.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Alexander ZverevDjokovicWimbledonStadionDollarATPIndian Wells