Camille Rast: Hüfte ist nach Sturz «immer noch nicht optimal»
Für Slalom-Weltmeisterin Camille Rast ist ihr grosser Triumph immer noch «ganz frisch». Sie schaut auf ihren steinigen Weg zurück und sagt: «Ich bin stolz.»

Das Wichtigste in Kürze
- Camille Rast hat den WM-Slalom gewonnen und könnte noch die Kristallkugel holen.
- Vor dem Weltcup-Final verrät sie aber: «Die Hüfte ist noch nicht optimal».
- Die 25-Jährige ist aber stolz auf ihren Weg und findet: «Ab jetzt ist alles Bonus».
Die lange als Top-Talent gehandelte Camille Rast hat in dieser Saison endgültig den Durchbruch an die Weltspitze geschafft. Die 25-Jährige ist Fünfte des Gesamtweltcups und kann als Slalom-Zweite weiter auf ihre erste Kristallkugel hoffen.
Dazu kommt der Slalom-Sieg an der Ski-WM: Ihr grösster Erfolg bisher. Im «Sportpanorama» von SRF gibt sie zu, nicht damit gerechnet zu haben, um die Medaillen zu fahren. «Da habe ich eher die WM in zwei Jahren angepeilt.»
Für Camille Rast ist WM-Sieg «immer noch frisch»
Wirklich verarbeitet hat sie ihren WM-Sieg noch nicht. «Während der Saison machen wir einfach weiter, deswegen ist es immer noch so frisch.» Sie freue sich auf die Zeit mit Familie und Freunden im April – «vielleicht checke ich dann, was passiert ist.»

Direkt nach der WM ging es für Rast nach Sestriere, wo sie im Slalom direkt vor dem Ziel stürzt. Dazu sagt sie: «Ich hatte dann ziemlich viel zu tun mit meiner Hüfte. Das waren keine ruhigen Tage.»
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Noch immer sei es mit der Hüfte «nicht optimal». Beim Weltcup-Final in Sun Valley wolle sie von Tag zu Tag schauen. Das sind keine guten Nachrichten für den Kampf um die Kristallkugel im Slalom.
Um die Disziplinenwertung zu gewinnen, müsste Rast in den USA noch 41 Punkte auf Zrinka Ljutic aufholen. Rast findet: «Meine Saison ist so unglaublich gewesen, wenn es jetzt nicht klappt, ist es so. Jetzt ist sowieso alles noch Bonus.»
Rast: «Weg war schwierig»
Nach dem WM-Sieg habe sich für sie nicht viel verändert. Lediglich ihre Freunde hätten den Erfolg mit einem gemeinsamen Pizzaessen feiern wollen. Ihre Mutter habe direkt die kleinere Junioren-WM-Medaille geholt und gesagt: «Das ist schon etwas anderes.»

Die Walliserin stellt klar: «Der Weg in den Weltcup ist schon noch lang. Dieser Weg war schwierig, aber auch schön – jetzt bin ich stolz darauf.» Und der Weg von Rast war zweifellos ein steiniger.
Rast hat harte Zeiten durchgestanden
Pfeiffersches Drüsenfieber hatte sie zu Beginn der aktiven Karriere einst massiv zurückgeworfen. Rast kämpfte sich durch eine mentale Krise und kam zurück. Doch kurz nach ihrem Comeback stürzt sie und zieht sich einen Kreuzbandriss zu.

Umso beeindruckender sind ihre Erfolge in der laufenden Saison inklusive WM-Sieg. Camille Rast sagt dazu: «Ich habe richtig Spass gehabt und habe jede Sekunde genossen. Es ist schwierig, dafür Worte zu finden.»