Carlo Janka greift nach Kombi Schlappe an WM Männertrainer an
Nach der Enttäuschung an der gestrigen WM-Kombination geht Carlo Janka auf die Leitung des Schweizer Teams los. Die Stimmung in der Mannschaft sei «tot».
Das Wichtigste in Kürze
- Carlo Janka ist nach der WM-Kombi enttäuscht und sauer.
- Die Stimmung im Schweizer Team sei «wie tot».
- Janka attackiert und kritisiert jetzt die eigene Teamleitung.
Nach drei Rennen warten die Schweizer Männer immer noch auf die erste Medaille in Åre. Auch in der Kombination gestern reicht es nicht für einen Exploit. Mauro Caviezel und Carlo Janka können von ihren guten Abfahrts-Läufen nicht profitieren.
Janka glaubt, dass die Slalom-Spezialisten wegen der verkürzten Abfahrt einen Vorteil hatten: «Es kann nicht sein, dass das Rennen nach den ersten fünf Slalomfahrern im zweiten Lauf entschieden ist.» Wenn die Abfahrt verkürzt werden muss, dann brauche es eine bessere Lösung.
Schlechte Kommunikation und miese Stimmung
Doch nicht nur die WM-Organisatoren kriegen ihr Fett weg. Der Bündner geht nach den bisher enttäuschenden Leistungen auf die Schweizer Teamleitung los: «Bei uns gibt es keine Emotionen, die Stimmung ist wie tot!» Die Schweiz habe nicht den Zusammenhalt, den es brauche, um erfolgreich zu sein.
Grund dafür sei auch die Kommunikation der Teamleitung. «Bei dieser WM haben zum Beispiel viele nicht gewusst, für welches Rennen sie nun in Frage kommen und wer wo in die Qualifikation muss», erklärt der Olympiasieger und Weltmeister dem «Blick».
Situation laut Chef-Trainer in anderen Teams nicht anders
Seine Worte kommen einem Frontal-Angriff gegen den Männer-Cheftrainer Tom Stauffer gleich! «Es ist so, dass wir bei den ersten Rennen die letzten Plätze relativ lange offen gelassen haben. Das war auch auf die chaotische Anreise zurückzuführen», gibt Stauffer sogar zu. Aber: Die Situation sei in anderen Teams nicht anders gewesen.
Abfahrts-Trainer Andi Evers ist mit Jankas Aussagen nicht einverstanden. «Ich denke, er hat diese Aussagen in der ersten Enttäuschung gemacht.» Natürlich sei die Stimmung nicht so gut, wie wenn man bisher Medaillen gewonnen hätte. «Doch über die ganze Saison betrachtet, nehme ich die Stimmung bei uns als sehr positiv wahr», so Evers.
Janka zeigt sich zwar auch selbstkritisch: «Ich brauche mehr Power, um die Rennen durchzuziehen.» Dennoch fordert er zum Schluss: «Wir brauchen einen Motivator in unserem Team.»