Kasachische Häftlinge tragen bald Jacken aus Adelboden
Das garstige Wetter in Adelboden verlangt noch robuster Ausrüstung. Das Material wird nach dem Einsatz an Bedürftige weitergegeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Fast 3000 Kleidungsstücke geben die Organisatoren an die Helfenden in Adelboden ab.
- Das Material erhält ein zweites Leben im Ausland, wird aber nicht per Flugzeug verschickt.
Es schneit und windet am Sonntagnachmittag in Adelboden. Tausende Fans sind auch in diesem Jahr ans Chuenisbärgli geströmt. Und die Organisation rund um die Skirennen läuft einmal mehr reibungslos – rund 2000 Helfer sorgen dafür.
Diese erhalten während ihres Einsatzes Material vom Veranstalter. Es sind 2800 Kleidungsstücke, welche nach Adelboden ein zweites Leben in anderen Ländern der Welt erleben. Denn: «Alle Kleidungsstücke werden nach dem Weltcupwochenende zurückgegeben», erklärt Kathrin Hager, Geschäftsführerin Weltcup Adelboden, gegenüber Nau.
Alle sechs Jahre neue Kleider
«Die Kleider sind in sechs Kategorien (Sicherheit, Piste, Gastro etc.) eingeteilt.» Die Kleider werden alle sechs Jahre ausgetauscht. «Dabei kommt es jedoch darauf an, wo dass sie eingesetzt wurden. Kleider, die viel draussen gebraucht wurden, halten dementsprechend weniger lang», sagt Hager.
Nach dem Adelboden-Einsatz werden die Kleider aber nicht etwa weggeschmissen, erklärt Kathrin Hager. «Ausgemusterte Kleidung wird für wohltätige Zwecke nach Russland, Nepal und Tibet an Bedürftige gespendet.»
Zudem nach Bhutan, Moldawien, Usbekistan und sogar in ein Gefängnis in Kasachstan!
Bergführer bringen die Kleider zu Bedürftigen
Hager verschickt die Kleider jedoch nicht selbst. «Die Kleider werden meist von Bergführern aus der Schweiz in die Länder gebracht und dort mit Hilfe von Einheimischen an Bedürftige weitergegeben.» Das sei nötig, wolle man sicher gehen, dass die Kleider auch tatsächlich ankommen.
«Der Grund dafür ist, dass viele Kleider beim normalen Transport per Flugzeug vielmals am Flughafen hängen bleiben und gar nie zu den Menschen gelangen», sagt Hager. Ob Nepalesinnen, Moldauer, Usbekinnen oder kasachische Häftlinge – auch sie alle sind Teil der Adelbodner Skirennen.