Stefan Abplanalp spricht vor Lake Louise (CAN) über die Speed-Rennen der Frauen. Insbesondere bei Michelle Gisin sieht er grosse Chancen auf das Podest.
Michelle Gisin trainiert auf der Strecke von Lake Louise (CAN).
Michelle Gisin trainiert auf der Strecke von Lake Louise (CAN). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Vonn und Goggia fehlen zwei der besten Speed-Fahrerinnen in Lake Louise.
  • Stefan Abplanalp rechnet damit, dass Michelle Gisin um das Podest mitfahren kann.
  • Aber auch dem Rest der Schweizer Speed-Teams traut er einiges zu.
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Zwischen dem 30. November und dem 2. Dezember finden in Lake Louise (CAN) drei Speed-Rennen der Frauen statt. In den Abfahrten und dem Super-G hat die Schweiz mit Michelle Gisin und Lara Gut zwei heisse Eisen im Feuer. Nau sprach im Vorfeld der Rennen mit Stefan Abplanalp, der unter anderem schon Lindsey Vonn, Julia Mancuso und Dominique Gisin trainierte.

Stefan Abplanalp, Lindsey Vonn und Sofia Goggia sind beim Speed-Auftakt wegen Verletzungen nicht dabei. Wie sehr werden die beiden fehlen?

Es ist natürlich extrem schade, dass die Nummern 1 und 2 der Weltrangliste nicht dabei sind und ich hoffe, dass beide bald wieder zurückkehren. Beide hätten zu den Favoritinnen auf einen Sieg gezählt. Jetzt ist der Kreis der Favoritinnen kleiner, aber nicht weniger attraktiv. Tina Weirather hat schon beweisen, dass sie in Lake Louise schnell sein kann und Mikaela Shiffrin hat vor einem Jahr hier sogar ihren ersten Sieg in einer Speed-Disziplin geholt. Mit diesen beiden müssen wir auf jeden Fall wieder rechnen.

Ist durch das Fehlen von Vonn und Goggia das Niveau unter den Besten insgesamt gesunken, weil die absolute Spitze weggebrochen ist?

Diese Interpretation ist zu hart. Die Spitze ist relativ breit. Ilka Stuhec, die in Lake Louise sehr schnell sein kann, kehrt nach ihrer Verletzung zurück. Sie ist mit einem gesunden Selbstvertrauen ausgerüstet und wird nicht viele Rennen brauchen, um wieder vorne mitmischen zu können. Auch Viktoria Rebensburg darf man ja nicht vergessen, sie hat ihre Hausaufgaben im Sommer gemacht. Eine «wilde Henne» ist auch die Österreicherin Cornelia Hütter – Vonn und Goggia werden fehlen, aber andere werden die Lücke füllen und es werden hochstehende Rennen in Lake Louise.

Lara Gut Killington
Lara Gut fährt in Killington. - Keystone

Wie sieht es bei den Schweizerinnen aus? Ist Lara Gut nach dem mässigen Saisonstart im Riesenslalom bereits unter Druck?

Das denke ich nicht, nein. Klar wäre es besser gewesen, sie hätte mit einem wirklich guten Resultat nach Lake Louise reisen können. Aber Lara ist in den Speed-Disziplinen sicher stärker und sie wird sich keinen Druck auferlegen, dafür ist sie lange genug im Weltcup dabei und zählt zu den erfahrenen Athletinnen. Aber: Lake Louise zählt nicht zu Lara Guts Lieblingsstrecken.

Anders als Lara Gut ist Michelle Gisin gut in den Winter gestartet und sie hat ja stets gesagt, dass sie in der Vorbereitung den Fokus auf Abfahrt und Super-G gelegt habe. Klingt das für Sie nach Podestplätzen in Lake Louise?

Ja. Michelle Gisin hat im letzten Winter im Speed einen riesigen Schritt nach vorne gemacht und ich traue ihr einen starken Speed-Auftakt zu. Sie kann um die Podestplätze mitfahren. Gisin hat schon zwei, drei gute Resultate im Trockenen und kann in Kanada befreit fahren.

Gisin und Gut sind die Nummern 1 und 2 im Schweizer Speed-Team. Dahinter müssen jetzt Corinne Suter, Joana Hählen und Jasmine Flury den einen oder andern Schritt vorwärts machen.

Das sehe ich auch so, ja. Es ist jetzt Zeit für die nächsten Schritte. Der Auftakt in Lake Louise ist dafür ideal. In drei Trainings, wenn es das Wetter zulässt, können sich die Fahrerinnen an die erste Abfahrt herantasten. Für Corinne Suter, die ein wirklich grosses Potenzial mitbringt, hoffe ich, dass sie gleich zu Saisonbeginn zwei, drei gute Resultate einfahren kann und so Selbstvertrauen tankt. Jasmine Flury hat auch schon gewonnen und Joana Hählen ist ein Haudegen. Wenn Joana endlich mal einen Lauf von oben bis unten ins Ziel bringt, gibt es ein Top-Resultat für sie.

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