Die USA halten trotz des Todes von Helfern im Gazastreifen am temporären Hafen fest. Es gebe aber «echte Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Helfer».
Gaza
Die USA halten an den Plänen fest, einen temporären Hafen für Hilfslieferungen nach Gaza zu bauen. - keystone

Nach dem tödlichen Luftangriff auf sieben humanitäre Helfer im Gazastreifen halten die USA an den Plänen für einen temporären Hafen im Meer vor dem Küstengebiet fest. Der Vorfall habe keinen Einfluss auf die Bemühungen, den Pier zu errichten, um Hilfsgüter über den Seeweg zu liefern. Dies sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, am Mittwoch in Washington. Man wolle mit dem Vorhaben so schnell wie möglich voranschreiten. Die USA hatten im März die Errichtung des Piers mit internationalen Partnern angekündigt, um grössere Hilfslieferungen zu ermöglichen.

Miller betonte jedoch, man müsse zwischen der Anlieferung von Gütern und deren Verteilung innerhalb des Gazastreifens unterscheiden. «Es ist die eine Sache, Hilfe nach Gaza zu bekommen», sagte der Ministeriumssprecher. «Die eigentliche Frage ist, ob man sie auch verteilen kann.» Bei ebenjener Verteilung habe der «tragische Angriff» stattgefunden. Es gebe demnach Anlass zu «echten Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Helfer, die diese gefährliche Arbeit verrichten».

Biden macht Israel schwere Vorwürfe

Zu Wochenbeginn hatte das israelische Militär sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen im Gazastreifen getötet, die dort für die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln unterwegs waren. Israel sprach von einem unabsichtlichen Treffer und einem schweren Fehler.

US-Präsident Joe Biden machte der dortigen Führung dennoch schwere Vorhaltungen und betonte, Israel habe nicht genug getan, um humanitäre Helfer und die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu schützen.

Miller erklärte am Mittwoch, die US-Regierung warte die Ergebnisse der eingeleiteten Untersuchungen ab, bevor sie sich ein abschliessendes Urteil bilde. Letztlich spiele es aber «keine Rolle, wie der Fehler passiert ist». Zu der Tragödie hätte es nie kommen dürfen, sagte Miller. Israel müsse «humanitäre Helfer und alle Zivilisten» besser schützen und dafür die entsprechenden Massnahmen ergreifen. In diesem Zusammenhang sprach Miller von 208 im Gazastreifen getöteten Helfern. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind dort seit Kriegsbeginn im Oktober 2023 etwa 180 humanitäre Helfer ums Leben gekommen.

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