Seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis im Jahr 2018 arbeitet Ex-Räuber Hugo Portmann als Müllmann. Im November wird er gegen seinen Willen pensioniert.
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Hugo Portmann (rechts) ist seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis als Müllmann in Zürich tätig. - Instagram /@portmannhugo

Das Wichtigste in Kürze

  • Hugo Portmann ist der wohl bekannteste Bankräuber der Schweiz.
  • Seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis 2018 arbeitete er als Müllmann in Zürich.
  • Im November soll er dort nun gegen seinen Willen pensioniert werden.
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35 Jahre verbrachte Hugo Portmann hinter Gittern. Der 64-Jährige gilt als bekanntester Bankräuber der Schweiz. Im Jahr 2018 kam er auf freien Fuss und startete direkt als Müllmann bei der Stadt Zürich.

Portmann war ein Wiederholungstäter. Er verübte mehrere Überfälle, wobei er einmal die Familie eines Bankdirektors als Geiseln nahm. Zudem gelang es ihm mehrfach, aus dem Gefängnis zu entkommen.

2018 wurde der Ex-Häftling vom Zürcher Stadtrat Filippo Leutenegger (FDP) angestellt. Seine Dankbarkeit äusserte Portmann gegenüber der NZZ: «Wer erhält schon nach 35 Jahren die Chance, ein neues Leben zu beginnen?»

Hugo Portmann wird pensioniert

Nun steht im November Portmanns Pensionierung an. Für ihn sei dies jedoch keine Option. Der Job als Müllmann bedeute ihm «alles». Er pflege ein gutes Verhältnis mit den Kameraden und geniesse die Dankbarkeit der Bevölkerung.

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Hugo Portmann verbrachte insgesamt 35 Jahre im Justizvollzug.
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Er gilt als der bekannteste Bankräuber der Schweiz.
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Der 64-Jährige hat nun ein Gesuch gestellt, dass er über seine Pensionierung im November 2024 hinaus arbeiten kann. (Symbolbild)
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Portmann bedeute seine Arbeit als Müllmann «alles». (Symbolbild)
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Sein erster Versuch scheiterte nun – trotz Empfehlung seines direkten Vorgesetzten.

2021 verkündete die Stadt Zürich, dass sie die Pensionierung ihrer Angestellten neu geregelt habe. Seither besteht die Möglichkeit, dass Angestellte unter gegenseitigem Einvernehmen ein Jahr über die Pensionierung hinaus arbeiten.

Ist dir Hugo Portmann ein Begriff?

Im Februar 2024 wollte Hugo Portmann von diesem Angebot profitieren und stellte ein Gesuch. Auch sein direkter Vorgesetzter habe den Antrag unterstützt. «Seit seiner Einstellung im Oktober 2018 war er noch kein einziges Mal krankheitsbedingt abwesend», schrieb dieser im Gesuch.

Stadt Zürich lehnt Portmanns Verlängerungsgesuch ab

Von der Stadt Zürich erhielt Portmann eine ernüchternde Antwort. Es habe geheissen, dass nur Personen, die über Spezialwissen verfügen, verlängern können.

Aufgrund seiner langen Gefängniszeit wird Portmann nach seiner Pensionierung auf Ergänzungsleistungen angewiesen sein. «Da ist es doch für alle besser, wenn ich noch ein bis zwei Jahre weiterarbeite», führte er fort.

Auch wenn Hugo Portmann noch darauf hofft, dass sein Gesuch noch mal überprüft wird, hat er sich schon anderweitig umgeschaut. Wie die Zeitung berichtet, habe er sich beim privaten Gartenbau- und Recyclingunternehmen Spross beworben.

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