Patti Basler sorgt mit einer Erklärung zu Nonbinarität für rote Köpfe. Die SRF-Komikerin meint, «sogar Bauern» können drittes Geschlecht.
Patti Basler SRF
SRF-Komikerin Patti Basler erklärt Nonbinarität mit Kälbern. Das sorgt für Kritik. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • SRF-Komikerin Patti Basler sorgt auf X für Wirbel.
  • Sie erklärt, dass Nonbinarität auch bei Kälbern vorkommt.
  • Und meint daher: «Sogar Bauern können drittes Geschlecht.»
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Es ist die Sensation der vergangenen Tage: Nemo (24) holt am Eurovision Song Contest im schwedischen Malmö den Sieg für die Schweiz.

Mit dem Sieg hat das Bieler Talent auch die Debatte rund um die Einführung eines dritten Geschlechts neu entfacht. Denn Nemo ist non-binär. Heisst: Der Star identifiziert sich weder als männlich noch als weiblich.

Hierzulande ist es zurzeit aber nicht möglich, sich mit einem dritten Geschlecht registrieren zu lassen. Der Bundesrat hatte im Jahr 2022 erklärt, dass die Schweiz dafür noch nicht bereit sei.

«Sogar Bauern können drittes Geschlecht»

Nicht nur bei Nemo sorgt das für Kritik. Auch zahlreiche andere Menschen setzen sich für einen dritten Geschlechtseintrag ein. Darunter beispielsweise Patti Basler (48).

Die SRF-Komikerin äussert sich auf dem Kurznachrichtendienst X zu dem heiss diskutierten Thema.

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Nemo hat den ESC in Malmö gewonnen.
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Nemo mit der non-binär Flagge am Eurovision Song Contest.
Patti Basler
SRF-Komikerin Patti Basler bekommt für ihre Aussage zu Nonbinarität aufs Dach.

«Auf dem Bauernhof lernte ich früh: Es gibt Männchen & Weibchen & Kälbchen ohne eindeutige Geschlechtsmerkmale beziehungsweise sich nicht ‹entsprechend ihrem Geschlecht Verhaltende›», so Basler.

Und weiter: «Man hatte einen despektierlichen Namen dafür, aber man benannte sie. Sogar Bauern können also 3. Geschlecht.»

SRF: Patti Basler wehrt sich gegen Kritik

Hoppla! Mit dieser Aussage sorgt die 47-Jährige für rote Köpfe. So meint etwa jemand: «Was soll das heissen: ‹Sogar Bauern können ...› – Hältst du die sonst für dumm?»

Zudem findet der User: «Kein weibliches Kälbchen kommt auf die Idee, sich wie ein männliches zu identifizieren, und umgekehrt!»

Patti Baslers Antwort? «Dann kenne ich aber andere Kälber aus du.»

Eine weitere Person unterstellt der Kabarettistin zudem: «Du willst vom Bauernhof kommen und redest von Männchen und Weibchen bei Kühen?»

Basler lässt sich davon aber nicht verunsichern. Sie erklärt: «Ich wollte nicht vom Bauernhof kommen, ich wollte alles andere, glaub mir. Und ja, heute muss man ja bereits von Kuh-Babys sprechen, weil die Jungen das Wort Kalb nicht mehr verstehen.»

Schweizer Bauernverband nimmt Patti Basler in Schutz

Auch vom Schweizer Bauernverband gibt es Rückendeckung für die Komikerin. Auf Anfrage von Nau.ch sieht man den Post allerdings lockerer: «Bei den Aussagen von Patti Basler handelt es sich um Satire. Die sollte man nicht bierernst nehmen.»

Und weiter: «Patti Basler hält Bauern sicher nicht für dumm, sie ist selbst eine Bauerntochter.»

Hast du den ESC geschaut?

So oder so: Nemo hat mit dem ESC-Sieg bereits vieles erreicht. Nicht nur hat das Gesangstalent Geschichte geschrieben, auch ein Treffen mit SP-Bundesrat Beat Jans (59) ist geplant.

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Nemo will sich weiterhin für die Rechte von nicht binären Menschen in der Schweiz einsetzen.
Beat Jans Nemo
Bundesrat Beat Jans will mit Nemo über einen dritten Geschlechtseintrag in der Schweiz sprechen.

Der Politiker hat sich nach dem erfolgreichen ESC-Finale bei Nemo gemeldet. Er wolle mit dem Ausnahmetalent zusammenkommen, «um auch über queere Rechte zu sprechen», so Jans.

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