Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu berichtet von Geländegewinnen im Osten der Ukraine.
Sergej Schoigu ist Russlands Verteidigungsminister. Hier bei einer Sitzung im Nationalen Verteidigungskontrollzentrum.
Sergej Schoigu ist Russlands Verteidigungsminister. Hier bei einer Sitzung im Nationalen Verteidigungskontrollzentrum. (Archivbild) - ---/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

«In der vergangenen Woche wurden die ukrainischen Streitkräfte aus den Ortschaften Pobjeda, Lastotschkyne und Sjewerne vertrieben», sagte Sergej Schoigu am Dienstag bei einer Sitzung des Ministeriums in Moskau. Die Geländegewinne der russischen Armee seit Jahresbeginn bezifferte er auf 327 Quadratkilometer. Das entspricht etwa einem Fünftel der Fläche des Kantons Zürich.

Die russischen Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Am Montag hatte die ukrainische Armee einen Rückzug auf neue Verteidigungspositionen westlich der von Russland eroberten Industriestadt Awdijiwka eingeräumt. Dem Sprecher der Gruppierung im Südosten, Dmytro Lychowij, zufolge solle die neue Linie entlang der Dörfer Berdytschi, Orliwka und Tonenke verlaufen.

Schoigu siegesgewiss nach Eroberung von Awdijiwka

Schoigu zeigte sich nach der Erstürmung von Awdijiwka siegesgewiss. Die russischen Truppen verbesserten ihre taktischen Positionen sowohl in dem Raum als auch im Norden der Ukraine nahe der Kreisstadt Kupjansk, sagte er. Täglich verliere die Ukraine seit Jahresbeginn 800 Soldaten, behauptete er.

Die ukrainischen Gesamtverluste seit Beginn des Kriegs beliefen sich auf 444'000 Soldaten, sagte er. Unabhängig lassen sich diese Aussagen allerdings nicht überprüfen. Zuletzt hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Zahl der eigenen Verluste mit 31'000 angegeben. Tatsächlich ist das ukrainische Militär in den vergangenen Monaten unter Druck geraten.

Während Russland seine Rüstungsproduktion hochgefahren hat, sind die westlichen Waffen- und Munitionslieferungen erlahmt. Die Ukraine kann wegen des anhaltenden Beschusses ihres gesamten Staatsgebiets nur schwer selbst eine grossangelegte Rüstungsproduktion aufbauen. Russland hält einschliesslich der bereits seit 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim derzeit rund ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets besetzt.

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