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Das Wichtigste in Kürze
- Zwischen der Arbeit und unseren Verpflichtungen geht die Freizeit manchmal vergessen.
- Dabei brauchen wir diese freie Zeit, um ein glückliches Leben zu führen.
- Um unser Glücksempfinden zu steigern, sollten wir sie so erfüllend wie möglich gestalten.
Für uns ist es normal, dass wir geregelte Arbeitszeiten, geregelte freie Tage und mehrere Wochen Ferien im Jahr haben. Doch das ist noch gar nicht so lange so.
Erst seit dem industriellen Zeitalter – also im 18. Jahrhundert – gibt es Freizeit. Leute waren nach der Arbeit so erschöpft, dass sie kaum noch etwas machen konnten, und leisteten dadurch schlechtere Arbeit. Irgendwann wurde klar, dass Menschen keine Maschinen sind und auch freie Stunden brauchen.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden teilweise Acht-Stunden-Tage eingeführt. In der Folge merkten Fabrikbesitzer, dass die Leute so effizienter waren und mit mehr Freizeit auch mehr Arbeitskraft geschaffen wurde. Erstmals wurde erkannt, dass freie Stunden auch ihren Nutzen haben.
Das tun Schweizerinnen und Schweizer in ihrer Freizeit
Wir alle machen in unserer Freizeit andere Sachen. Sei es ein Date mit jemandem, ein gutes Buch, ein entspannendes Bad oder ein Spaziergang – es gibt viele Aktivitäten. Um unser Wohlbefinden zu steigern, gilt es, unseren Feierabend so erfüllend wie möglich zu gestalten.
Am liebsten verbringen Schweizerinnen und Schweizer ihre freien Stunden mit ihren Freunden. Gerne machen sie Ausflüge, gehen wandern oder picknicken, wie eine Statistik des Bundesamts für Statistik zeigt. Auch das Kochen, Heimwerken und Sport gehören zu den Favoriten.
Aber auch Dorf- und Vereinsfeste, Gesellschaftsspiele und Sportanlässe stehen hoch im Kurs. Gleichermassen scheinen sich Schweizerinnen und Schweizer gerne freiwillig zu engagieren. Eine Auswertung des Bundesamts für Statistik zeigt, dass über 40 Prozent sich in Sport- und Freizeitorganisationen betätigen.
Was ist Freizeit?
Freizeit ist «Zeit, in der jemand nicht zu arbeiten braucht, keine besonderen Verpflichtungen hat», heisst es im Duden. Wir Menschen brauchen das. Freizeit ist wichtig für unsere Zufriedenheit und unsere mentale Gesundheit.
Aber wieso genau ist das so und können wir auch zu viel freie Zeit haben?
Wir Menschen gewöhnen uns nicht nur an unsere Leiden, sondern auch an unsere Freuden. Auch unsere absolute Lieblingsaktivität kann uns verleiden, wenn wir sie zu viel machen. Wie eine Studie der «American Psychological Association» aus dem Jahr 2021 zeigt, kann übermässige Freiheit auch negative Folgen haben.
Ein übermässiger Zugang zu Aktivitäten, die wir gerne machen, führt dazu, dass wir sie weniger geniessen. «Wenn man stundenlang einfach nur das tut, was man will, kann dies seine positiven Auswirkungen auf das Glück verlieren.» Man kann zu wenig Freizeit haben, aber auch zu viel – wo liegt also die optimale «Freizeitdauer»?
So sieht die perfekte Freizeit aus
Die erwähnte Studie aus den USA, an der rund 35'000 Personen teilgenommen haben, hat sich mit dieser Frage beschäftigt. Sie ist zum Schluss gekommen, dass ein Mensch optimalerweise zwei Stunden Freizeit pro Tag hat.
Doch die Dauer der Freizeit ist nicht das Einzige, das unser Glücksempfinden beeinflusst. Wichtig ist vor allem, wie wir unsere Freizeit nutzen. Die Personen, die in der Freizeit einer sportlichen oder kreativen Tätigkeit nachgegangen sind, waren zufriedener. Die Personen hingegen, die nur «gefaulenzt» haben in dieser Zeit, waren weniger glücklich mit ihrer Situation.
Natürlich bedeutet das nicht, dass wir nicht auch ab und zu einfach nichts machen sollten! Doch auf die Dauer tut uns das nicht nur gut. Die Balance ist wichtig.
Wie verhindern wir «Freizeitstress»?
Endlich ist Wochenende und Sie müssen nicht mehr an die stressige Arbeit denken. Am Freitag ins Theater, am Samstagnachmittag am Fussballturnier Ihres Kindes, am Abend kommen Freunde und am Sonntag gehen Sie wandern. Irgendwo dazwischen sollten Sie noch die Wäsche waschen und die dreckigen Fenster putzen. Schnell ist das Wochenende vorbei und wirklich entspannen konnten Sie sich trotzdem nicht – das ist dann sogenannter «Freizeitstress».
Zwar sind wir zufriedener, wenn wir unsere freie Zeit gut nutzen und nicht nur faul herumliegen. Trotzdem müssen wir aufpassen, dass wir unsere Freizeit nicht so verplanen, dass es sich gar nicht mehr wie Freizeit anfühlt. Dass wir unsere freien Stunden so gut nutzen wollen wie möglich, ist normal.
FOMO – fear of missing out (also die Angst davor, etwas zu verpassen) – ist ein weitverbreitetes Phänomen. Durch die ständige Vernetzung und die sozialen Medien sehen wir ständig, was die anderen gerade so machen. Andere scheinen dauernd ein Programm zu haben und dabei nie auf der faulen Haut zu liegen. So fühlen wir uns konstant schlecht und glauben, dass wir unsere Freizeit perfekt ausnützen müssen.