Eine ehemalige Geisel erzählt, wie ein Hamas-Kämpfer sie heiraten und im Gazastreifen behalten wollte. Nach der Freilassung will sie nun der Armee beitreten.
Noga Weiss
Noga Weiss war 50 Tage in Gefangenschaft im Gazastreifen. - Screenshot Channel 12

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Geisel der Hamas erzählt von ihrer Gefangenschaft.
  • Ein Terrorist wollte sie heiraten, und dass sie ihm Kinder gebärt.
  • Die Israelin spielte mit – wegen der konstanten Angst, erschossen zu werden.
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50 Tage lang war Noga Weiss, eine 18-jährige Israelin, als Geisel im Gazastreifen, dann kam sie durch einen Deal frei. Doch wenn es nach einem ihrer Entführer gegangen wäre, würde sie ihr Leben lang im Gazastreifen leben. Als seine Frau und Mutter seiner Kinder.

Am 7. Oktober 2023 wurde ihr Vater von den Hamas-Terroristen erschossen, ihre Mutter und sie voneinander getrennt entführt. Dies erzählt die ehemalige Geisel im israelischen «Channel 12».

Hamas
Hamas-Kämpfer im Gazastreifen. (Archivbild) - keystone

Nach einigen Tagen in Gefangenschaft habe der Entführer ihr seine Liebe gestanden, erzählt sie. An Tag 14 dann gab er ihr einen Ring. Er sagte ihr, er wolle sie heiraten, sie solle seine Kinder gebären und aufziehen. «Die anderen werden freigelassen, aber du wirst immer bei mir bleiben», habe der Terrorist gesagt.

Sie habe dann ein Lächeln vorgetäuscht, erzählt Noga Weiss. «Damit er mir nicht in den Kopf schiesst.» Sie habe stets getan, was die Terroristen wollten, da sie um ihr Leben gefürchtet habe. Doch die Stimmung der Entführer habe sehr schnell gewechselt: «In der einen Minute spielten sie mit uns Karten und lachten, in der nächsten kamen sie mit einer Waffe herein.»

Ex-Geisel Noga Weiss will Armee beitreten

Nach dem Heiratsantrag kam Weiss in die Wohnung des Terroristen und wurde mit ihrer totgeglaubten Mutter vereint. Der Mann erzählte ihr von den Heiratsplänen und wollte den Segen von Shiri Weiss. Doch die Mutter verweigerte dies. Als der Terrorist es nicht akzeptierte, schrie sie ihn an.

In der Folge lebte Noga Weiss mit ihrem Entführer zusammen. Wenn sie den Standort wechselte, musste sie ein Kopftuch anziehen und seine Hand halten. «Damit Passanten glauben, ich bin seine Frau und nicht eine Geisel», erklärt sie. Sie habe stets mitgespielt, aus Angst davor, erschossen zu werden.

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Wegen des Angriffs hat sie den Glauben in die israelische Armee verloren, sagt Noga Weiss. Dennoch wolle sie ihr beitreten. Denn: «Als ich am Tag meiner Freilassung die Soldaten gesehen habe, habe ich mich zum ersten Mal sicher gefühlt.»

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